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Genesis & Angeal

Motiviert von Darvills Kartengeschichte, zu Karten aus Final Fantasy VII, habe ich mich auf eine kleine Reise in die Vergangenheit begeben und einige sehr emotionale Erinnerungen wieder zu Tage gefördert.

Ich habe mich intensiver mit dem Prequel zum wohl beliebtesten Teil der Final Fantasy-Reihe beschäftigt und möchte zwei Charaktere und ihre Karten vorstellen, die für mich einen hohen emotionalen Wert besitzen: Nämlich die Rang-1-SOLDAT-Kämpfer Angeal und Genesis.

Es gilt eine Spoiler-Warnung für Crisis Core - Final Fantasy VII!

Genesis

"Wenn der Kampf der Bestien das Ende der Welten einläutet, wird die Göttin vom Himmel herabsteigen. Die Schwingen des Lichts und der Dunkelheit ausgebreitet, wird sie uns führen zu Glück, ihrem ewiglichen Geschenk."

 

Der Prolog des fiktiven Werkes "LOVELESS", welches Genesis im Verlauf der Handlung von Crisis Core nur allzu oft rezitiert. Dabei steht das Werk symbolisch für die Handlung des Spiels, lässt viel Raum für Interpretation und spiegelt in seiner häufig angedeuteten Dualität auch die der Charaktere wieder. Dabei beziehen sich die Schwingen des Lichts und der Dunkelheit auf Genesis und Angeal, die jeweils einen Flügel repräsentieren (an dieser Stelle sei mein Wunsch nach Karten der Charaktere mit Flügeln geäußert).

Genesis wird im Spiel ganze drei Mal bekämpft, zwei seiner Formen schafften es bereits ins TCG. Nach dem ersten Kampf im Reaktor von Modeoheim hielt Zack den SOLDAT-Deserteur für verstorben. Doch in Wahrheit lebt dieser und sucht weiterhin nach dem in "LOVELESS" beschriebenen "Geschenk der Göttin". Genesis leidet durch die Infektion mit Jenova-Zellen an einer sog. "Degradierung", einem schnell voranschreitendem Verfall seines Körpers. Um sich zu heilen, sucht er das Geschenk der Göttin. Als er unter seiner alten Heimat Banora eine Göttinnen-Materia findet, verwandelt er sich mit ihrer Hilfe in den Genesis-Avatar (3-034H). Im TCG wird er weiterhin als Genesis betrachtet und schadet beim Betreten des Spielfeldes allen gegnerischen Stürmern in Höhe der Hälfte ihrer jeweiligen Stärke. Dies ist eine Anlehnung an seinen stärksten Angriff "Purgationswelle", welcher eine gewaltige flächendeckende Explosion aus Licht zur Folge hat, der man nicht entgehen kann.

 Nachdem Zack den Avatar bezwingen konnte, erlangt Genesis seine ursprüngliche Form wieder und scheint von der Degradierung geheilt zu sein. Ein letztes Mal erhebt er sein Schwert und fordert Zack zum Kampf auf, um einen Schlussstrich zu ziehen. Ein ehrenhafter Kampf, würdig eines SOLDAT-Kämpfers. Dabei setzt Genesis im letzten Kampf auf unberechenbare, explosionsartige Angriffe, die Zack schocken und lähmen können und ihn offen für Folgeangriffe lassen. Diese Charakteristik wurde meiner Meinung nach gut eingefangen mit Genesis (3-033L). Dieser lähmt im Spiel ebenfalls durch Dull und Freeze den Gegner und macht ihn verwundbar für weitere Angriffe und kann dabei zusätzlich Druck durch einen drohenden Discard aufrecht erhalten, der hier sinnbildlich für sein Angriffstempo und ausbruchartiges Angriffsmuster im Videospiel steht. Ich hätte mir gerne eine Version von Genesis gewünscht, die seinen Limit-Move "Apokalypse" mit einbezieht.

Angeal

Angeal gehört mit Sephiroth und Genesis zu Beginn des Spiels zu den drei Rang-1-SOLDAT-Kämpfern, die in Midgar großes Ansehen und Bewunderung genießen. Angeal ist auch der Mentor von Protagonist Zack, dem er beharrlich Disziplin und Ehrgefühl zu vermitteln versucht. Viel später erst, nachdem Zack gezwungen war, seinen Mentor und Freund niederzustrecken, beginnt er zu verstehen, nach welchem Kodex Angeal lebte und entschließt sich, diesen zu ehren, indem er diese Werte für sich selbst verinnerlicht. Angeal hat damit einen entscheidenen Teil zur Charakterentwicklung und Motivation von Zack beigetragen und somit auch Cloud maßgeblich beeinflusst. Nach einem bereits aufwühlenden Kampf gegen Genesis fordert nun auch Angeal Zack in Modeoheim zum Kampf. Dieser sucht nämlich seine Absolution im Kampf gegen Zack, denn sein Kodex kollidiert mit seinem Dasein als Monster. Wie Genesis wurde Angeal nämlich im Jenova-Projekt G erschaffen und als Genpool für Monster-Repliken konzipiert.

Als er sich jedoch fremde genetische Eigenschaften seiner Monster-Repliken zu eigen machte, verwandelt er sich vor den Augen seines ehemaligen Protegé in den Angeal-Büßer (3-099R). Dieser wird im TCG weiterhin als Angeal betrachtet, vergleichbar mit dem Genesis-Avatar. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass Zack nie aufhörte, den wahren Menschen zu sehen, egal was für ein Monstrum ihm gegenüberstand. Angeal-Büßer hat dabei ähnliche Charakteristiken wie im Videospiel, in dem seine Angriffsmuster hauptsächlich darauf abzielten, seinen Kontrahenten gnadenlos niederzumähen. Die Karte fängt dies auf, indem sie einen beschädigten Stürmer bricht, wenn sie einen Schadenspunkt durch bringt und somit Stück für Stück das Gegnerfeld auseinanderreißt. Der Anblick seines entstellten Mentors bricht Zack das Herz, welcher alle Ehre verloren glaubt und nun mit aller Trauer und Wut das Monster bekämpft. Am Ende erlangt Angeal zwar sein Selbst zurück, doch verursachte die Transformation eine extreme Degradierung, die ihn Augenblicke später das Leben kostet. In seinen letzten Atemzügen überreicht Angeal seinem Freund das Buster-Schwert und erinnert ihn daran, was er ihm beigebracht hat, nämlich seine Träume zu bewahren.

Sinnbildlich steht dafür auch seine Karte Angeal (3-098R), welche einen Zack suchen kann, wenn sie vom Spielfeld auf die Break Zone gelegt wird. Interessant ist dabei, dass Zack ein ähnliches Opfer für Cloud bringt, welches auch auf ähnliche Weise durch Zack (3-012L) übernommen wird. Angeal ebnet den Weg für Zack. Und Zack ist ganz seines Meisters Schüler, denn auch er ebnet einen Weg, nämlich für den Helden, den wir später als Cloud Strife im originalen Final Fantasy VII kennenlernen würden.

Vorschau

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In 14 Tagen beschäftigen wir uns erneut mit einem Final Fantasy, dass wir bisher auch noch nicht in den Kartengeschichten behandelt hatten. Das ganze steht unter dem Motto: "Schnapp sie dir alle!"

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