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Deutsche Meisterschaft von Sascha Stark - Teil 1

Hallo liebe Freunde des Final Fantasy Sammelkartenspiels,

 

am vergangenen Wochenende fand die deutsche Meisterschaft mit letztlich 61 qualifizierten Spielern, auf der Gamescom in Köln statt. Am Ende dieses wundervollen Events stand meine Wenigkeit als neuer deutscher Champion auf dem „Siegertreppchen“. Wie es dazu kam und wer und was mir dabei geholfen hat, möchte ich euch heute gerne erzählen. Beginnen wir mit der schwierigsten Entscheidung vor jedem Turnier:

 

Welches Deck soll ich nur spielen?

 

Nach der letztjährigen deutschen Meisterschaft hat der gute Patrick Rüger mich von der Macht des Cagnazzo überzeugt, welche mir verhalf den Titel des schwedischen Meisters an mich zu reißen. Seitdem gibt es immer mindestens eine Version des Mono Wassers in meinem Repertoire. Während ich in Opus 4 hauptsächlich Wind Wasser und in Opus 5 Mono Wasser Monster gespielt habe, verliebte ich mich in der Spoiler Season zu Opus 6 direkt in Leila und wusste, dass sie die perfekte Ergänzung für Cagnazzo und die Wolke der Dunkelheit darstellt. Nach dem Release Wochenende gab es auch schon eine erste Liste aus Japan welche außerdem auf Nidhogg setzte und diese probierte ich zunächst aus (Ich bin leider kein besonders guter Deckbauer). Ich stellte schnell fest dass, das Fehlen von Ashe mir in unseren Landen, den Hals -oder schlimmer noch- ein Spiel kosten könnte. Mit dem zunehmend beliebter werdenden Turbo Discard Decks, entschied ich mich gegen Licht- oder Finsterniskarten und für Sünder Cuchulainn anstatt den flexiblen Opus 6 Leviathan. Wenige Wochen zuvor wurde Wind Erde mit Dadarma zunehmend beliebter. Die effektivste Karte in meinem Deck gegen Dadarma ist Famfrit, doch wenn die Leute weiterhin 3x Leo bereithalten, hätte ich große Probleme. Zum Glück traf ich bald darauf nur noch auf sehr wenige Leo’s und fand das Matchup schaffbar. Ich musste mich ziemlich frühzeitig entscheiden wie das Deck am Ende aussehen sollte da ich ja jede Karte von meinen Freunden und weiteren Leuten aus der Community signiert haben wollte. Mich so frühzeitig festzulegen hat mir sehr geholfen meine Testspiele darauf zu konzentrieren wie ich alle möglichen Match-Ups gewinnen kann.

So kam ich zwei Wochen vor der DM zu diesem finalen Build:

Stürmer (25)  
3x Wikinger 4-133C
3x Leila 6-126R
3x Lenna 3-144L
3x Wolke der Dunkelheit 5-126L
3x Ashe 2-121H
3x Cagnazzo 3-130R
3x Ritter 3-139C
2x Gogo, der Mime 3-142H
2x Refa 5-141H
     
Unterstützer (17)  
3x Yuna 1-117R
1x Mogrymillian 3-122C
3x Gladiator 4-126R
3x Gelehrter 1-157C
2x Brahne 4-134C
3x Wakka 1-180R
2x Rasler 5-166S
     
Beschwörungen (8)  
3x Bismarck 5-133H
3x Famfrit, der Dunkelfürst 3-123R
2x Sünder Cuchúlainn 2-133R

Während ein paar meiner Freunde noch kurz vor dem Turnier nicht sicher waren, was sie spielen sollten, konnte ich mit gutem Gefühl meine zwar längst fertige aber trotzdem im letzten Moment geschriebene Deckliste abgeben… Manche Dinge lernt man nie x)

Tag 1 (Anreise)

Steven, Chris, Kaspar und ich sind am Donnerstag gemütlich nach Duisburg gefahren und durften uns bei niemand geringerem als Denny Lukowski (3. Platz DM 2017) einquartieren. Nachdem wir unser Lager aufgeschlagen hatten, kauften wir noch einiges für’s Frühstück ein und fuhren dann zum Restaurant „Gleis 3“, um unsere Ankunft und die bevorstehende deutsche Meisterschaft zu feiern. Im Laufe des Abends trudelten dann auch noch unsere Lieblings-Chocobos Rollbert, Marko, Fabi und mein alter Freund Basti aus Hamburg (Team True North Garden) ein. Ich fand den Abend super und konnte verhältnismäßig gut schlafen~

Tag 2 (Start der deutschen Meisterschaft)

Nach einer recht erholsamen Nacht, gönnten wir uns alle noch ein ausgedehntes Frühstück. So langsam stiegen auch die Vorfreude und Aufregung bei mir. Wir entschlossen uns alle nicht beim Last-Chance-Qualifier mitzumachen und den Tag möglichst stressfrei anzugehen. Auf der gamescom angekommen, suchten wir direkt die Konferenzräume, in denen das große Event stattfinden sollte. Bei unserer Ankunft lief gerade die 2. Runde des LCQ und ich sah jede Menge bekannte Gesichter. Nach der Runde begrüßte ich meinen Bruder Daniel für den das LCQ mit 0:2 sehr schlecht lief und damit auch seine Chance an der Meisterschaft teilzunehmen, sich in Luft auflöste. Ich versuchte ihn etwas aufzumuntern was mir nur mäßig gelang, er entschied sich dennoch die nächsten Runden zu spielen und gewann diese souverän. In der Zwischenzeit fand ich einen Gegner für ein Titelmatch (Welcher sich später als Dom Azaru aus dem Discordchat herausstellte) und mein FF12 Bösewichte + Larsa Deck wurde vernichtend von den FF12 Helden geschlagen. Bald darauf wurden die Sieger des LCQ bekannt gegeben und so waren es 60 Spieler die in der deutschen Meisterschaft um Ruhm und Ehre kämpfen durften.

Runde 1

VS Steven Kryk

 

Steven ist ein Spieler der kleinen aber starken Magdeburger Community und hat in den Magdeburger Regionals lieber gejudged als mitzuspielen und hat sich im LCQ mit einem überzeugenden 4:0 seinen Platz gesichert. Nun war er mein erster Gegner und trat mit meinem „Lieblingsdeck“ an: Turbo Discard. Er gewann den Würfelwurf und startete zum Glück verhältnismäßig langsam mit nur einem Thaumaturgen und einer Serah (Unterstützer). Ich hingegen wurde mit einem Traumstart alá Yuna, Brahne und Leila gesegnet. Es folgte etwas mehr Discard seinerseits und Leila + Wikinger meinerseits. Ich war auf zwei Handkarten als er seinen 2 CP Squall spielte, er griff allerdings zuerst mit seinem Thaumaturgen an , was sich als böser Fehler raustellte, da ich mit meinem Wikinger auf 3 Handkarten kam, sein Thaumaturg starb und sein Squall es nicht mehr so eilig hatte. Bald darauf folgte mein Cagnazzo (Von meinem Bruder signiert) und ließ mich das Duell mit 7:4 Schadenspunkten beenden.

Runde 2

VS Salim Aroudj (Limit Break Berlin)

 

Erst die zweite Runde und schon gegen einen Teamkollegen und das auch noch im Stream? Das hätte besser laufen können aber dafür hätte das Spiel nicht spannender sein können also empfehle ich euch es anzuschauen :)

Hier geht's zum Stream

Runde 3

VS. Felix Bergemann

 

Mein 3. Gegner Felix spielte eine etwas andere Turbo Discard Version als Steven zuvor.

Felix gewann den Würfelwurf und startete mit einem 3CP Edward und erklärte mir nach dem Game, dass er einen Cid Aulstyne bereit hielt, in der Hoffnung, dass ich mehr Discard befürchte und meine Hand runterspiele. Sein Plan ging nicht auf da ich ein weiteres Mal einen starken Start mit Yuna, Brahne und Wikinger hatte und so entschied mich erstmal etwas aufzubauen und potentiellen Discard in Kauf zu nehmen. Felix bekam zwar einen Gesper aufs Feld aber kaum weiteren Support um seinen Cid Aulstyne einen Nutzen zu geben. Ich fand eine Leila und übernahm die Kontrolle über das Feld. Felix sah sich, gezwungen seinen Cid auszuspielen um einen stabilen Blocker zu haben. Ich konnte allerdings weitere Stürmer produzieren und nach ein paar weiteren Zügen mit einer Wolke der Finsternis das Spiel mit 7:3 Schaden für mich entscheiden.

Runde 4

VS. Christian Schwebke (FFTCG.ORG)

 

Everybodies Darling the one and only CEO of FFTCG.ORG, Christian Schwebke, mit seinem “Wassereis mit Drache”, sollte mein nächster Gegner werden. Eine höhere Macht schien zu entscheiden, dass ich dieses Spiel ganz einfach gewinnen darf, denn er hatte einen der schlechtesten Starts die man haben kann. Seine Hand bestand nach dem Mulligan aus folgendem: Brahne, Cid Raines, Cid Raines, Genesis, Rinoa und Glasya Labolas… Ihm fehlten also Wasser CP um seinen einzigen Unterstützer auszuspielen. Christian wusste das ich Famfrit spiele und entschied sich deshalb dagegen Genesis auszuspielen und brachte stattdessen einen Cid Raines auf’s Feld. Ich (schwer beeindruckt) entschied mich einfach Unterstützer zu spielen und die ersten 2-3 Runden Schaden zu kassieren. In seinem nächsten Zug zog er Wasser CP nach und spielte Brahne um Wikinger zu suchen. Um seinen Cid Raines kümmerte sich mein Exburst Famfrit sehr zuverlässig. In seinem nächsten Zug entgegnete er mir mit einem Wikinger und Thaumaturgen. Ich spielte eine Wolke welche den Wikinger auf’s Korn nahm und seinen Thaumaturgen grimmig anstarrte. Christian brachte einen Barden auf’s Feld und spielte einen weiteren Thaumaturgen. In den nächsten zwei Zügen wurde ich beide Thauma’s los. Der gute Genesis verlangsamte meinen Onslaught, doch dafür schickte ich mit Ashe einen Nidhogg in die Damage Zone - ich fand das fair. Mr. Schwebke versuchte meine teure Wolke mit einer Combo aus Glasya Labolas und Cid Raines endlich loszuwerden doch mein Bismarck vereitelte seinen fiesen Plan. Ich zog endlich meinen Cagnazzo welcher -4000 auf seine 3 Stürmer gab und schickte meine Armee in den Angriff. Christian versuchte sie mit seiner Zalhera zu stoppen doch durch das Ableben meines Wikingers, bekam ich einen Bismarck welcher seinen letzten Blocker - Cid Raines von 1000 Stärke auf 0 brachte - und meine Ashe (von Thaz signiert) schickte ihren Teamkollegen ins Nirvana!

Runde 5

VS. Christopher Jung (True North Garden)

 

Christopher ist Mitglied in dem neuen Team „The True North Garden“ - eine Gruppe von Spielern aus Hamburg und Kiel. Da mein Schwager T-Shirts bedrucken kann und die Jungs ein verdammt cooles Logo gebastelt haben, hab ich sie vor dem Turnier mit Shirts ausgestattet. Chris spielte ein Exegeten Deck und stand bisher 4-0 mit diesem. Das Match-Up ist nicht gerade einfach für Mono Wasser da sie sehr schnell sehr aggressiv sein können, aber auch einfach Shantotto zünden wenn ich versuche aggressiv zu spielen. Chris startete mit Louisoix und Alphinaud und schien keinen Erd-Unterstützer zu haben. Ich eröffnete mit Leila und Viking und einem Unterstützer um möglichst etwas Schaden in den ersten Zügen reinzudrücken, bis er sein Erd-Defizit behoben hat. Er spielte einen Papalymo und warf dafür bereits eine Yda ab - und suchte sich eine. Ich entgegnete eine Wolke die den Papalymo beseitigte und Leila + Wikinger angreifen ließ. Er spielte einen Dadarma. Ich konnte mir keinen Angriff erlauben und legte eine Ashe. Er brachte über Urianger einen Kaktor auf das Feld doch nachdem sich meine Wolke um Urianger kümmerte war mein guter Famfrit an der Reihe seinen Dadaluma zu beseitigen. Die rettende Shantotto blieb fern und so konnte ich mit einem 5-0 in die 6. Runde ziehen.

Runde 6

VS Danny Nissen

 

Danny gehört auch zur Kieler Community und spielte ziemlich das gleiche Exegeten-Deck wie Christopher. Ich startete mit Gladiator. Er mit Krile. Ich spiele Brahne, die sucht einen Ritter, den ich abwerfe für einen Gelehrten. Danny spielt seinen Papalymo, sucht Yda, wirft Yda und Kaktor für Minfillia ab, sucht Thancred, der wird mit einer weiteren Karte abgeworfen um Alisae auszuspielen und Papalymo bekommt Hast und haut mich. Ich kontere seinen Papa mit Lenna + Ritter. Die nächsten zwei Züge bauen wir etwas mehr auf und gehen auf 5 Unterstützer. Dann folgte ein etwas ungünstig gespielter Ramuh von Danny welcher nicht viel anrichtete da er meine Lenna nicht mit Ramuh dullen konnte. In seinem Folgezug spielte er Estinien aus, doch benutzte er seine Minfillia, um Ashe zu brechen. Dadurch hatte er nur noch 4 Unterstützer, wodurch Estinien Hast verlor und Yda wurde zu schwach um meinen gedullten Ritter zu brechen. Dieser letzte Fehler brach ihm das Genick, da ich dann mit Cagnazzo aufräumte und das Spiel mit 7:2 beenden konnte.

Runde 7

VS Monster Max

 

Max ist ein Spieler aus unserer Berliner Community und ist glücklicherweise noch nachgerutscht und durfte deshalb teilnehmen. Sein Name kommt nicht von Ungefähr, denn seit Opus 4 spielt er Mono Wasser Monster. Mit meinem aktuellen Deck hab ich nie gegen Monster getestet und wusste das sein Cagnazzo mir viel mehr weh tut als, meiner ihm. Ich entschied mich aggressiv zu spielen und kam dennoch schnell auf 5 Unterstützer während er auf 3 sitzen blieb für das gesamte Spiel. Um stetig Monster und Stürmer auszuspielen war er gezwungen einen Cagnazzo früh abzuwerfen, mit all meinem Skill schickte ich ihm einen zweiten in die Damagezone. Als er seine Relm ausspielte, sah ich wie er gezwungen war seinen 3. Cagnazzo unter sein Deck zu legen. Seine Clione war sehr nervig da ich meinen coolen Bismarck nicht so einfach nutzen konnte. Während er nur 3 Unterstützer hatte, war er mit Wakka gesegnet und ich nicht, was angreifen zunehmend schwieriger machte. Sein Gau wurde etwas zu groß und während der nächsten Züge spielten wir 4 Runden lang das lustige Spiel „Meine Refia bounced deinen Gau, du opferst ein Monster um keinen Schaden zu kriegen und bist dann gezwungen deine beiden Handkarten immer abzuwerfen um Gau wieder auszuspielen und offene CP für fiese Drachen und Tonberries zu haben“. Letztlich ging das Spiel langsam ins Timeout und ich verschenkte lethal in einer Runde, doch mein Topdeckskill belohnte mein schlechtes Spiel mit einer Wolke, welche nun endlich den Gau beseitigte und mich das Spiel beenden ließ.

So beendete ich den 1. Tag mit einem unerwarteten 7:0. Ich war sehr glücklich mit der konsistenten Performance meines Decks da ich in 7 Runden keinen Mulligan benutzen musste.

 

Autor: Sascha Stark