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Decktagebuch - Exegeten Deck

Deckidee

Wohoo, ein neues Set kommt! Wie viele andere Spieler konnte ich es mir nicht entgehen lassen, am Prerelease Event von Opus 5 teilzunehmen. Hier konzentrierte ich mich vor allem auf das Sealed Turnier und hatte noch keine Starter Decks gekauft (der Monat war ja schon teuer genug <.<). Dennoch hatte ich interessiert bei anderen Spielern zugeschaut, die sich auch die neuen Decks rangeschafft hatten und diese gegeneinander spielten. Was mir dabei besonders auffiel, war das Final Fantasy 14 Deck und hier insbesondere Yda.

Oh mein Gott, Yda.

Recht konsistent 10000 Stärke und mehr in den Starterdeck Matches.

Kann dann noch Schaden schießen.

Hat durch die Backups Hast.

Für zwei CP.

OHMEINGOTTISTDASKRASSDIEKARTEISTSOCOOLICHMUSSDASSPIELENAHHHHHHHHHHHHHHH.

*ähem* So oder so ähnlich war mein Eindruck zu diesem Starterdeck. Auch wenn ich FF14 nie gespielt hatte und somit keinen Bezug zu den Karten hatte, sah ich hier Potenzial für ein gutes Deck, was mir darüber hinaus auch noch Spaß macht. Die Vorstellung, dass eine kleine 2 CP Karte, die als Basisstärke nur 2000 hat, die Siegesbedingung darstellt, war sehr verlockend. So kaufte ich beim Release von Opus 5 nicht nur ein Display, sondern auch das Final Fantasy 14 Starterdeck. Hatte ich schon erwähnt, dass der Monat etwas teurer war?

Da ich erstmal vorhatte, nach dem Opus 5 Release kurzzeitig mit dem Packs kaufen zurückzufahren, musste ich darauf hoffen, auf Basis des Displays eine gute Ausgangslage zum Optimieren des Starterdecks zu haben. Folgende auf dem ersten Blick für mich relevante Karten kamen dabei heraus:

  • 1x Legendärer Wol: Ein zweiter wäre noch nett gewesen, hielt ich aber von vornherein für unwahrscheinlich. Diese zu ertauschen, erweist sich allerdings derzeitig als schwierig, da in der Berliner Community viele Spieler Wol suchen. Keine absolute Schlüsselkarte zumindest, von daher verschmerzbar, wenn es erstmal nur einer ist.
  • 1x Ramza: Unsicher, ob die Karte seinen Nutzen haben wird, aber man kann es zumindest ausprobieren.
  • 1x Thancred: Etwas mager, kriegt man aber bestimmt ertauscht. Zum Zeitpunkt des Releases hielt ich Thancred nicht mal für so stark, dachte mir also, dass man zur Not erst mit einer Karte davon auskommen kann.
  • Playsets von den ganzen neuen Erd- und Blitz-Monstern, Zwielicht Odin nur zweimal: Hier hatte ich also freie Auswahl, das wird vor allem in Hinsicht auf Urianger wichtig.

 Insgesamt hatte ich also für das Deck eine akzeptable Ausbeute vom Display und konnte mich bei den Opus 5 Karten austoben.

Das erste Konzept

Die Ausgangslage für das Deck war folgendermaßen:

Einige auszutauschende Karten ließen sich schnell identifizieren:

  • Basiskarten: Damit meine ich die Karten ohne Effekte. Langweilig, raus damit.
  • Standardkämpfer: Ich hatte nicht das Gefühl, dass man hier noch mit einem zweiten Job arbeiten sollte, die konnten dementsprechend entfernt werden.
  • Monster: Hier war definitiv Überarbeitung nötig. Den Bangaa fand ich in diesem Deck nicht für notwendig und ursprünglich war ich der Ansicht, dass Landsknecht als 1 CP Monster Uriangers Effekt nicht genügend ausnutzte. Es sollten teurere Monster sein, die Urianger aufs Feld schummeln soll. Der Monsteraspekt sollte beim Rumbasteln vom Deck der Part darstellen, der mir am meisten Kopfzerbrechen und Änderungen bereitete.
  • Beschwörungen: Atomos war ich stets hin- und hergerissen gegenüber Hekatoncheir, Odin erschien mir in diesem Deck nicht notwendig, da Minfilia den gleichen Job billiger macht. Außerdem wollte ich unbedingt meinen frisch gezogenen Zodiark ausprobieren.

Viele kurzlebige Varianten, die ich hier nicht im Detail vorstellen will, folgten. Unter anderem wurden folgende zwei Ideen konzipiert und schnell verworfen:

  • Verhältnismäßig viele Monster, damit Einbeziehung vom Dunkelheit-Kefka (welchen ich über das letzte Turnier bekommen hatte und somit ebenso scharf drauf war, ihn auszuprobieren; das Wasser-Monster-Deck lässt grüßen), somit Kostenreduktion für Zodiark
  • Viele Karten mit Stärke-Manipulation. In dieser Zeit wurde auch Ramza ins Deck integriert, der anfangs erstmal noch drinbleiben sollte.

Generell gab es einige Sachen nebst dem Monsterproblem, die mir beim Deckbau sorgen bereiteten:

  • Es gibt kaum Flexibilität bei den Unterstützern, da viele zwingend reinmüssen. Dazu gehören Alphinaud, Alisaie und Minfilia. Darüber hinaus wollte ich wenigstens 2 Louisoix und 2 Momodi haben. Dann stellt man fest, dass noch überhaupt kein 2 CP Erd-Unterstützer da ist und schon ist man schon bei 16 Unterstützern. Viel mehr sind da nicht mehr möglich.
  • Ich war mir nicht sicher, wie sehr man sich auf Yda allein verlassen sollte. Was, wenn ich sie nicht ziehe? Wenn sie kaum Stärkebonus hat? Mit welchen Karten gewinne ich dann? Viele der unterstützenden Exegeten-Stürmer besitzen nun wahrlich keine Durchschlagskraft.
  • Wie konsistent sind die anderen Synergien, z.B. Minfilias Brecher-Effekt? Hier wurde mir dazu angeraten, über Hashmal nachzudenken, was ich dann als eine großartige Karte für das Deck empfand.
  • In vielen Konzeptionen kam ich nicht mal auf 20 Stürmer. Das fühlte sich wenig an. Vielleicht fehlt mir dort auch einfach die Erfahrung beim Deckbau.

Die Version, mit der ich die ersten Matches bestreiten sollte, sah dann folgendermaßen aus:

Die ersten Matches

Endlich bot sich mir die Gelegenheit, online das Deck auszuprobieren. Mein Gegner wollte auch rumexperimentieren und hatte gleich drei Decks in petto, einmal ein Feuer/Eis Deck, ein Erde/Dunkelheit-Deck und ein Feuer/Wasser Deck. Ich ging mit 2 Siegen und einer Niederlage aus den Spielen hervor.

 

Insgesamt ließ sich folgendes feststellen:

  • Das Deck hat ein enormes Comebackpotenzial, sobald man die Basis mit den Unterstützern gelegt hat. Im ersten Match hatte mein Gegner Turn 1 Shelke + Gadot + Tifa ausgepackt, so dass ich nach dem zweiten Zug bereits 4 Schadenspunkte hatte. Dennoch konnte ich das Spiel gewinnen. Yda hat allein mit den Exegeten Unterstützern 8000 Stärke und Hast. Man sollte sich also nicht davon beeindrucken lassen, wenn man ein paar Punkte Schaden früh reinkriegt.
  • Der pure Stärkewert von Yda hinterlässt so viel Eindruck, dass sich der Gegner passiver verhält, als es gefühlt nötig wäre.
  • Es ist fast immer eine schlechte Idee, am Anfang keine Unterstützer zu spielen, in diesem Deck ist es aber besonders fatal, da viele der Synergien auch durch die Unterstützer kommen. Das war auch der Grund, warum ich das dritte Spiel verloren hatte, weil Yda keine vernünftige Stärke erreichen konnte. Wenn man einem Anfänger die Bedeutung von Unterstützern näherbringen will, sollte er definitiv das Exegeten-Deck spielen.
  • Die Monster kamen bisher kaum zum Einsatz. Das liegt zum einen an den gezogenen Karten während der Spiele und zum anderen an der Tatsache, dass man aufgrund von Urianger gewillt ist, am ehesten die Monster zum CP generieren zu nutzen. Gerade bei Odin habe ich aber so meine Zweifel, ob er im Deck sich anbietet.
  • Es ist ärgerlich, dass Urianger nicht einfach so Turn 1 gespielt werden kann, da ich kein 1 CP Blitzmonster besitze. Vielleicht waren die Landsknechte doch nicht so uninteressant für das Deck, wie ich zuerst dachte.
  • Ein Hekatoncheir ist zu wenig.
  • Alphinauds Aktionsfähigkeit kam nie zum Einsatz. Das liegt aber auch daran, dass im Deck kaum Karten existieren, die ihren Effekt unterstützen.
  • Ramza kam in den Spielen nicht auf die 10000 Stärke, sondern eher 9000. In diesem Deck ist er zu inkonsistent.
  • Mit 6 Suchern und den Minenarbeiter ist es extrem konsistent, Yda auf dem Feld zu haben. Sich stark auf diese Karte zu verlassen, ist absolut möglich.
  • Hashmal hatte kaum Anwendung gesehen, die Exegeten Synergien sind in sich selbst konsistent genug.
  • Mein Backup-Setup bestand normalerweise aus 3 Blitz-Unterstützern und 2 Erd-Unterstützern. Lieber wäre es mir aber, wenn die Zahlen vertauscht wären, da ich im Nachhinein vermehrt Erde-Karten spiele. Die Blitzunterstützer haben aber keine Effekte, wodurch sie gebrochen werden. Das war mir vor allem bei Louisoix ein Dorn im Auge, der nicht den Exegeten-Job hatte und somit nach seinem Such-Effekt keine besondere Bedeutung mehr hatte.

Nichtsdestotrotz hatte es sich gut angefühlt, dieses Deck zu spielen. Voller Zuversicht ging ich also zum ersten Turnier, in der Hoffnung, nun endlich ein Deck zu haben, mit dem man auch was reißen kann.

Das erste Turnier

Etwas vor dem Turnier erschienen, um die Thancreds und Hashmals für das Deck ranzuholen sowie noch ein weiteres Testmatch zu machen. Mit dem daraus resultierenden Feedback und der Erfahrung aus den Online Matches bin ich mit folgender Zusammenstellung beim Turnier im Best of One Format angetreten:

Match 1: Wind-Wasser-Luftpiraten-Deck

Keine wirkliche Aussagekraft. Mein Gegner zog unfassbar schlecht, ich zog ziemlich gut, dementsprechend war es recht schnell vorbei mit einem unspektakulären Sieg meinerseits. Auf Nachfrage war mein Gegner aber immerhin der Meinung, dass mein Deck Potenzial hat.

 

Match 2: FFTA2 Blitz-Wind-Deck

Vermutlich das schlechteste Match von mir. Kaum Unterstützer gespielt, völlig vergessen, dass ich Momodi auf dem Feld hatte und deswegen zwei Angriffe verpasst, schlecht gezogen. Deswegen auch verdient verloren.

 

Match 3: Blitz-Wasser-Ritter-Deck

Tatsächlich eine Deckidee, die ich auch schon im Blick hatte (irgendwo will ich meinen Ramza doch sinnvoll anwenden). Auch hier hat sich wieder das Comebackpotenzial des Decks gezeigt, war ich anfangs schon mit 2 Punkte Schaden angezählt und musste mich 3 gebufften Stürmern stellen, konnte er anschließend dank Yda keinen Punkt Schaden mehr reindrücken, sodass ich gewann. Zugegebenermaßen gab es auch zwei kritische Misplays seitens meines Gegners, die aber teilweise auch gezeigt haben, dass Wasser Schwierigkeiten mit diesem Deck hat. Karten auf die Hand zurückschicken interessiert mich bei meinem Deck einfach nicht. Yda ist mit 2 CP leicht wieder auszuspielen, ein Leviathan ist an der Stelle mit 3 CP Kosten sogar ein Tempoverlust. Die Hälfte der anderen Stürmer haben Effekte, die aktiviert werden, wenn sie auf das Spielfeld kommen. Nicht mal die Einsatzverzögerung beim Angriff ist relevant, da ich durch Alisaie ohnehin Hast bei den wichtigen Stürmern (Yda und Thancred) habe.

 

Match 4: Mono Eis FF6 Deck

Ew. Yda wurde konstant gedullt und eingefroren, was für mich schlimmer ist, als Yda zu brechen, da die nächste Yda oftmals auf meiner Hand bereits wartet. Hier konnte ich nicht wirklich was anrichten und hatte verloren.

 

Erneut haben sich einige neue Erkenntnisse ergeben:

  • Die Änderungen bei den Monstern waren Gold wert. Landsknecht in Verbindung mit Urianger ist unfassbar gut und ermöglicht hier ein frühzeitiges Spielen der Karte.
  • Mit nun 8 Suchern, 2 Draw Karten und 6 Karten, mit denen ich aus der Break Zone rausfischen kann, habe ich hinsichtlich Draws fast das Gefühl, als würde ich Wasser spielen. Decktod ist bisher dennoch nicht eingetreten.
  • Teilweise kommt es bei Urianger nun vor, dass ich überhaupt kein Monster in der Break Zone oder auf der Hand am Start habe. Vielleicht sollte ich noch mehr Monster einbauen.
  • Auch der einzelne Hashmal bringt mir nichts und wurde immer ohne Schmerz zum Generieren abgeworfen. Schade drum, aber so hilft mir das nicht.
  • Ramuh hat sich als kaum einsetzbar herausgestellt. Das Problem ist hierbei der Overpay: sowohl Ramuh als auch Alphinaud benötigen nur 1 CP, nach Möglichkeit will ich also über die Backups zahlen. Das heißt aber, dass ich ohne Hand Discard keine anderen Blitz-Karten spielen kann im selben Zug und ich auch erstmal diese drei Unterstützer auf dem Feld haben muss. Ich hatte im Turnier nur eine sinnvolle Gelegenheit dazu, dort hatte mein Gegner allerdings Minwu draußen. Ich werde mich wohl damit zufrieden geben, dass Alphinaud ein Evokateur ist, der 1 CP teurer für die Synergien aufgrund ihres Jobs und Namens ist.
  • Thancred ist deutlich wichtiger als ursprünglich angenommen. Nicht nur kann er sehr leicht 9000 Stärke erreichen, durch seinen Effekt kann er faktisch während des Angriffs mindestens weitere 2000 Punkte Schaden überleben, was ihn ziemlich eklig macht. Er bildet somit mit Yda meine Aggressoren auf dem Feld: Yda kriegt über Momodi Courage und ist somit auch defensiv noch bereit, Thancred will kein Courage haben und greift einfach so an. Beide auf dem Feld zu haben setzt den Gegner extrem unter Druck und gewinnt darüber die Spiele.

Faktisch nur jeweils 3 2 CP Unterstützer für die Elemente zu haben, war ein Hauptproblem für Inkonsistenzen beim Kartenziehen. Hier wurden mir von verschiedenen Personen folgenden angeraten:

  • Ein Minenarbeiter raus, zwei Mog (Möbius) rein: Ich hadere ziemlich stark mit mir, einen Minenarbeiter rauszunehmen. Ich mag diese Karte sehr und ich will mir so viele Möglichkeiten, wie es geht, offenhalten, Yda auch aus der Break Zone rauszufischen. Darüber hinaus brauche ich keinen weiteren Stürmer Sucher, habe ich das Gefühl. Diesen Vorschlag werde ich vorerst nicht befolgen.
  • Opus 4 Erde-Schwarzmagier rein: Die Aktionsfähigkeit des Schwarzmagiers verhindert das Dullen eines Stürmers. Dies würde mein Matchup gegen Eisdecks deutlich verbessern. Dummerweise habe ich nur einen, den werde ich allerdings gegen Hashmal austauschen.
  • Als weiterer Rat kam außerdem noch Titan zur Verteidigung von Yda. Da Yda eine Schlüsselkarte darstellt, sollte ich ihn so sehr wie möglich schützen. Dies halte ich für eine gute Idee, aufgrund der Tatsache, dass ich aus unerfindlichen Gründen bisher kein Titan gezogen habe und zum anderen eine andere Karte aus meiner Sicht flexibler ist, werden die Ramuhs mit Cockatrice ausgetauscht.

Letzten Endes konnte ich das Turnier dennoch mit dem 4. Platz belegen, was für mich im Constructed Format das bisher beste Ergebnis ist. Dieses Deck wird weitergespielt!

Weitere Deckkonstruktion

Nachdem ich nun festgestellt habe, dass man sich tatsächlich allein auf Yda verlassen kann, warum hier nicht noch mehr Synergien reinsetzen?

 

Delita, Gabranth und Zodiark haben keine direkte Synergie mit Yda und Co, dementsprechend werden sie wieder aus dem Deck verschwinden. Dies gibt uns die Möglichkeit, Karten zu integrieren, mit denen sich gegnerische Stürmer dullen lassen. Ohne einen einzigen Dull-Effekt kam Ydas zweiter Effekt, mit dem man Schaden schießen kann, ziemlich selten zum Einsatz. In Ermangelung von Amons habe ich mich hier für den 1 CP Cait Sith entschieden. Es ist allerdings fraglich, ob Amon allgemein wirklich besser wäre. Da Caits Effekt ein Ex Burst darstellt, kann mir das vor allem in der Anfangsphase, in der ich üblicherweise als erstes Schaden kassiere, von Vorteil sein. Aufgrund dessen wurde auch ein dritter Cockatrice in das Deck eingebaut. Das Interessante bei Cockatrice ist, dass ich damit auch ab und zu die Gelegenheit erhalte, mit den schwächeren Exegeten, also Papalymo und Urianger, anzugreifen. Außerdem wurde ein Rigidon entfernt und zwei Drachen reingenommen. Dies bot mir eine Möglichkeit, Stürmer auszuschalten, ohne auf meine eigenen Stürmer angewiesen zu sein, wie es bei Yda selbst, Hekatoncheir und Atomos der Fall ist. Ich war hier stark am hin und her Überlegen, anstatt den Drachen Schwarzritter zu nehmen. Ein großer Vorteil daran ist, dass der Imperator nicht sämtliche Monster von mir auf einen Schlag nutzlos macht, da alle Monster Aktionseffekte nutzen. Die Möglichkeit, auch Monster töten zu können und der Fakt, dass ich dann Kontrolle über das Ziel habe, ließ mich aber doch am Drachen festhalten. An einen zweiten Wol bin ich bisher nicht rangekommen, dementsprechend bleibt es hier bei einem. Somit sah das Deck nun folgendermaßen aus:

Interessant ist, wie billig dieses Deck ist. Wir haben eine legendäre Karte und mit Thancred nur 3 Hero-Karten im Deck. Der Rest ist Starter, Rare oder Common und somit leicht zu erhalten. Somit stellt das auch hier für Anfänger ein interessantes Deck dar. Auch der Spielplan ist nicht extrem komplex: Unterstützer aufbauen, vor allem die Exegeten-Unterstützer, Board bestücken, mit Yda, welcher nach Möglichkeit Courage erhält, und Thancred konstant angreifen, Removal bei Bedarf. Zum CP generieren werden bevorzugt die Monster abgeworfen, da sie für Urianger ohnehin auf der Breakzone sein sollen. Was einem bewusst sein muss, ist, dass man im Normalfall zuerst Schaden erhält. Es ist wichtig, dass man deswegen nicht sofort im Panik verfallen darf, denn wenn die Grundlage geschaffen wurde, kommt man, wie schon öfter erwähnt, wieder in das Spiel zurück. Minfillia sucht bevorzugt Papalymo, da darüber Yda rangeholt werden kann. Was mir oftmals passiert, ist, dass ich vergesse, dass Momodis Courage nicht nur exklusiv auf Yda beschränkt ist. Er ist nicht auf dem Feld, aber andere Stürmer, mit denen man tatsächlich Schaden durchbekommen könnte? Courage auf diese Stürmer! Wer fies ist und es sich vom Spielverlauf her leisten kann, sollte versuchen, den finalen Schadenspunkt mit Urianger zu verursachen 😉

 

Womit das Deck Probleme hat, ist (wie bereits erwähnt) Eis und extrem aggressive Decks mit viel Hast, die einen nicht mal die Zeit zum Aufbauen der Unterstützer lassen. In einer eislastigen Meta sollten definitv mehr Schwarzmagier rein, hier könnte man dann tatsächlich überlegen, bei den Minenarbeitern einzusparen, da Yda eher seltener auf der Break Zone landet, sondern dauerfreezed wird. Bei einer Meta mit vielen sehr aggressiven Decks könnte man schauen, dass die Beschwörungen angepasst werden. Heca und Atomos erfordern Stürmerpräsenz, dies will man gegen Karten austauschen, die auch ohne Stürmer funktionieren, z.B. die verschiedenen Odins. So könnte man den explosiven Start überleben und dann das Spiel wie gewohnt mit der Zeit dominieren.  

Grand Open Berlin

Hat man mich vor einem Monat gefragt, ob ich bei den Regionals mitmischen will, hatte ich das immer verneint. Einer der Gründe war, dass ich mich nicht dafür bereit gefühlt habe und ich in der Annahme war, dass ich erst noch in kleineren Turnieren an meinem generellen Gameplay und Deckbuilding arbeiten sollte.
Nun, vier Tage vor dem Grand Open Turnier in Berlin hat mein Exegeten-Deck ein lokales Turnier gewonnen. Auf einmal besaß ich ein Deck, welches das Potenzial hatte, sehr weit bei den Regionals zu kommen. Das beste daran? Es ist kein Meta-Deck. Gefühlt niemand sonst in der (Berliner) Community spielt dieses Deck (und wenn doch, dann sehr wahrscheinlich nicht in meiner Variante). Ich hatte etwas „eigenes“ erschaffen (mehr oder weniger, weil Starterdeck als Basis), welches sich als erstaunlich erfolgreich bewiesen hat. Den Vorteil zu haben, dass Leute nicht einfach so aus dem Stehgreif wissen, wie sie gegen mein Deck spielen sollen, ist für mich auch bitter nötig, da ich mich selber auch nur eher weniger mit der Meta auseinandersetze. Klar, die bekannteren Decks wie Wind/Wasser Standardkämpfer oder Mono Eis mit FF6 hab ich so grob im Kopf, aber ansonsten? Da bin ich raus.
Da ich glücklicherweise auch generell die Zeit finden konnte, nahm ich nun doch an den Grand Open teil. 34 Spieler waren scharf darauf, nicht nur sich für die deutsche Meisterschaft qualifizieren zu können, sondern auch die exzellenten Preise der Top 8 abzugrasen. Opus 5 in Foil, Spielmatte, Cloud Figur, Sleeves für den ersten Platz? Holy Shit, ist das viel!

Dem Bett hinterhertrauernd (warum muss man schon vormittags da sein QQ) ging es dann zu den Grand Open, wo die ersten 6 Matches Best of One im Swiss Format sein sollte.

Match 1: Mono Blitz

Meine Güte. Es ist fast schon beängstigend, wie stark das Exegeten Deck gegen Mono Blitz dominiert. Schon vor den Grand Open hatte ich Matches dagegen, das erste Mal habe ich gegen einen sehr guten Spieler 7:0 gewonnen, das zweite Mal war vermutlich das schlechteste Spiel, was ich mit dem Deck jemals gespielt habe, und habe TROTZDEM gewonnen. Und in den Grand Open? Erneut ein 7:0. Einer der Hauptgründe ist Alisaie: Da die Exegeten-Stürmer alle Hast haben, können sie auch direkt angreifen und sich dabei dullen, wodurch viele der Removalkarten von Blitz nicht mehr funktionieren, da sie aktive Stürmer benötigen. Darüber hinaus ist im Schnitt die Basisstärke der Stürmer etwas niedriger als bei anderen Mono-Decks (so zumindest der Anschein), was Yda’s Schadenschießen zugute kommt und mich auch deutlich öfter mit Papalymo (in Kombination mit Rigidon) angreifen lässt. Hier zeigte sich auch, warum der Drache besser ist als der Schwarzritter: Behemoth, welcher mich noch am ehesten vor Probleme hätte stellen können, ist durch den Drachen absolut kein Problem. Mein Gegner hatte zu keinem Zeitpunkt mehr als zwei Stürmer auf dem Feld, oftmals nur einen oder gar keinen, da ich alles sofort gekillt habe. So konnte ich massiven Druck ausüben.

 

Match 2: Mono Eis FF6

Eis, großartig. Noch großartiger ist allerdings die Tatsache, dass ich dieses Match tatsächlich gewonnen hatte, und das ohne Schwarzmagier. Yda war zwar oft gefreezed, seine Stärke konnte trotzdem noch für die Beschwörungen eingesetzt werden, um somit das gegnerische Board halbwegs klein zu halten. Zugute kam mir, dass mein Gegner erst spät sein Discard gezogen hat, nämlich ab dem Moment, wo ich ohnehin jeden Zug meine gesamte Hand ausgespielt habe. Trotzdem war dies mein längstes Match (das einzige, wo ich kurz vor Timeout stand) und sehr fordernd noch dazu. Eis ist immer noch kein gutes Matchup für mich, es ist aber gut zu wissen, dass es nicht komplett unmöglich ist.

 

Match 3: Wasser Monster Deck

AAAAAAAAAARGH DIESES DÄMLICHE DECK!

…ich musste mittlerweise erfahren, dass Wasser doch nicht so ungefährlich gegen mich ist, wie ich ursprünglich angenommen habe. Es wird nämlich dann problematisch, wenn es sich auf Stärkereduktion konzentriert. Thancreds Schadenreduktion wird dadurch umgangen, Yda stirbt mir aufgrund der aggressiven Spielweise von ihm schnell weg und sein Schaden Schießen kann oftmals die Stürmer durch die Stärkereduktion nicht töten. Und einer der Sachen, die dieses Wasser Monster Deck gut kann, ist eben Stärke Reduktion. Vor allem Tomberry ist übel für mich. Wenn ein kleines Monster dafür sorgen kann, dass im selben Zug sowohl Thancred als auch Yda sterben, hast du ein Problem. Darüber hinaus ist die Spielweise von dem Deck so komplex, dass es mir schwerfällt, zu wissen, welche Stürmer nun die sind, die ich als erstes ausschalten muss. So kam es in diesem Spiel zu gravierenden Misplays von meiner Seite. Hier musste ich letzten Endes eine deutliche Niederlage einstecken.

 

Match 4: Wind Erde Deck

Hui, das war ein Deck, was ich bisher noch gar nicht gesehen habe. Zugegebenermaßen kann ich mich an das Matchup kaum erinnern. Wenn ich mich richtig entsinne, sah es erst nicht gut für mich aus, konnte dann aber wieder das Comebackpotenzial des Decks unter Beweis stellen. Ich glaube, Thancred hatte hier extrem gute Arbeit geleistet und über die Hälfte des Schadens gedrückt, währenddessen Yda einfach passiv mit 10k Power in der Gegend rumstand und der Gegner sich somit nicht traute, anzugreifen. Woran ich mich aber noch gut erinnern kann, ist an das, was nach dem Match war:

Ich stand 3:1.

Meine einzige Niederlage war gegen dem, der vermutlich erster in den Swiss Runden werden sollte. Das ist aus Tie Break Sicht ziemlich vorteilhaft.

Ich hatte also eine reelle Chance, in die Top 8 zu kommen.

Wow. Ich hatte echt die Möglichkeit, hier was zu reißen, obwohl ich mich immer noch wie ein Anfänger fühle. Das…. war krass. Mal sehen, wie es weitergeht.

 

Match 5: Palom Porom Deck

Gegen den Gegner hatte ich schon über OCTGN geübt, das Matchup war also bekannt. In den Online Matches war es 1:1 von den Siegen her. Hier in den Grand Open sollte ich die Oberhand haben. Sein Phönix war zwar nett zum Töten von Yda, leider ohne große Wirkung, da ich direkt eine weitere Yda spielen konnte, sein wiederbelebter Stürmer bereits dankbarerweise dull war und somit direkt wieder gebrochen werden konnte. Da seine Form von Wasser sich mehr auf das Zurückbringen von Karten konzentrierte, war auch dieses Element wieder harmloser für mich. Mit einem 4:1 waren die Top 8 so gut wie sicher.

 

Match 6: Mono Erde

Irgendwie mag ich dieses Matchup, mit Stärkewerten, die auf beiden Seiten ohne weiteres 10k und mehr werden. Es fühlt sich wie ein Kampf der Giganten an. Auch dieses Match sollte ich gewinnen. Was ich immer wieder vergesse bei diesem Deck, ist der 1 CP Golem. Er kommt für mich jedes mal absolut unerwartet und führt zu überraschenden Toden meiner Yda. Allerdings hat Yda hier für gehörigen Respekt gesorgt. Obwohl sie immer ohne Courage angreifen musste und somit dull war, hat mein Gegner sich nicht getraut, selbst anzugreifen, damit Ydas Schadenschießen nicht eingesetzt werden kann. So konnte ich nach und nach immer mehr Schaden reindrücken, bis ich dann mit einem Cockatrice alle Stürmer angreifen lassen konnte für den finalen Schlag. Insgesamt kommen nun dank Cait Sith und Cockatrice auch die kleineren Stürmer deutlich öfter zum Angreifen. Man mag gar nicht glauben, wieviele Schadenspunkte durch Papalymo verursacht wurden.

 

5:1. Ich bin nach den Swiss Runden auf den zweiten Platz gewesen. Das hat ziemlich viele überrascht (und gefreut), zugegebenermaßen auch mich selbst. Meine Teilnahmekosten habe ich ab jetzt mehr als wett gemacht, wenigstens 9 Boosterpacks waren mir sicher. Und da mein erstes Top 8 Match zu einem der Feature Matches im Stream gehören sollte, waren sogar gratis Energy Drinks drin!

 

Viertelfinale

Nun geht es im Best of Three Format weiter. Vielleicht ist es nicht ganz so günstig, dass ausgerechnet mein Gegner Christian war, welchen ich bereits meine ersten Seiten zu den Decktagebuch geschickt hatte. Er hatte also im Grunde genommen einen In-Depth Guide zu meinem Deck. Ich hingegen konnte mich nicht mehr erinnern, was er gespielt hatte.

 

Match 1

Er spielt seinen ersten Unterstützer… und es ist Mono Eis FF6.

Well shit.

Nun, ich wusste zumindest, dass es nicht komplett unmöglich für mich war, aber es wird trotzdem hart. Der MVP im ersten Match war… Cait Sith! Hier hat es sich als absolut richtig erwiesen, anstatt auf Amon auf Cait Sith vertrauen aufgrund der Tatsache, dass er seine Fähigkeit als Exburst hat. Cait Sith kam zweimal in die Damage Zone, in Verbindung mit einem Exburst von Gippel hatte sein Locke nie die Gelegenheit gehabt, mich anzugreifen, was seinen Discard deutlich abgeschwächt hat. Der zweite Cait Sith, welcher mein sechster Schadenspunkt war, hat mir hierbei das Spiel gewonnen, da er plötzlich ohne einen aktiven Stürmer zum Blocken dastand, wodurch auch z.B. ein Urianger auf einmal beim Angriff unterstützen konnte. Dank Alisaies Hast konnte ich mit 4 Stürmern gleichzeitig angreifen und hatte völlig überraschend das erste Spiel doch noch gedreht.

 

Match 2

Spielerisch das schlechteste Match von mir von den Best of Three, z.B. daran erkennbar, dass ich nicht darauf geachtet habe, dass ich grade mit Minfilia suche und nicht mit Papalymo (den ich zum Ausspielen der Minfilia verwendet hatte, vermutlich daher die Verwechslung) und somit nach Yda anstatt Papalymo gesucht habe. Es war das einzige Match bisher, wo ich den Schwarzmagier mit seinem Effekt einsetzen konnte, nur um festzustellen, dass er trotzdem noch Möglichkeiten findet, Yda zu killen. Dementsprechend verloren. Der Schwarzmagier wird nach dem Turnier ausgetauscht.

 

Match 3

So nah und doch so fern. Der Start war sehr interessant, keiner von uns hatte wirklich Backups gezogen. Ich konnte dennoch früh drei Stürmer auf das Feld bringen und seine brechen, dementsprechend hätte ich ziemlich viel Druck machen können. Dann verwendete er seine gesamte Hand, spielte Genesis und danach Zalhera, wodurch mein gesamtes Board gebrochen wurde. Da ich davor ebenso meine Hand geopfert habe, war ich im Top Deck Modus, welcher… bescheidene Ergebnisse hervorgebracht hat. Die ersten beiden Karten, die ich nachzog, waren Minfilia und Alphinaud und nun ratet mal, was die einzigen beiden Unterstützer auf meinem Feld waren… Von diesem Board Clear sollte ich mich nicht mehr erholen, zumal er dank Genesis auf dem Feld leicht Schaden drücken und mich Handkarten abwerfen lassen konnte. So musste ich nun doch schon im Viertelfinale mit 1:2 ausscheiden. Nun, immerhin bin ich gegen den rausgeflogen, der letzten Endes das Turnier gewinnen sollte.

 

Insgesamt bin ich nun absolut begeistert von meinem Exegeten Deck. Das es so exzellente Ergebnisse hervorbringen kann, ist ziemlich überraschend und freut mich. Mal sehen, wie lange der Spaß mit diesem Deck noch anhält x)

Abschließende Verbesserungen

Natürlich wurde nach den Grand Open noch weiter rumgetüftelt. Folgende Änderungen wurden noch gemacht:

  • Schwarzmagier raus, dritte Momodi rein: Yda konsistenter Courage geben zu können, sehe ich mittlerweile als wertvoller an als einen weiteren 2 CP Unterstützer.
  • Beide Rigidons raus, zwei Schwarzritter rein: Immer noch dem Imperator bei den Monstern ausgeliefert zu sein, hat mich so gestört, dass ich nun auch endlich die Schwarzritter drinhaben wollte. Rigidon war von den Monstern die Karte, die am wenigsten gebracht hat und wurde daher ausgetauscht. Ich spiele außerdem aufgrund des anderen Exegeten-Decks, welches manchmal in den Top-Listen aufgetaucht ist, mit dem Gedanken, Behemoth zu integrieren, noch ist er allerdings nicht drin.
  • Zyklopen raus, 7 CP Odin rein: Die Zyklopen gingen von den Beschwörungen noch am ehesten ins Leere. Währenddessen ich nun besonders gut mich um Stürmer bis 4 CP kümmern kann, hapert es noch an den ganz großen Jungs. Dort hatte ich bisher nur Minfilia, die ich manchmal nicht einsetzen will, da es Yda schwächt. Dementsprechend soll Odin hier unterstützen.
  • Langfristig gesehen, sobald ich mal an die Karten rankomme, werden vermutlich die beiden Gippel durch weitere Wols ausgetauscht. Dies ist noch nicht geschehen, ist auch kein Weltuntergang an dieser Stelle.