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Deck Feature - Tricolor Ritter

Das Ritterdeck und sein Potenzial

„I've sworn my sword to your cause. I would not forsake that vow, save it were your wish.“ Agrias Oaks

Stürmer (23)  
3x Garland

1-006H

3x Ramza

1-144R

3x Agrias

1-151R

3x Agrias

2-122R

3x Lightning

PR-003

3x Steiner 3-137R
3x Vivi 3-149S
2x Zidane 3-154S
     
Unterstützer (17)  
3x Herzog Goltanna 1-134R
3x Lulu 1-149H
3x Ovelia 1-156C
2x Yuna 1-176H
2x Fusoya 2-116R
3x Schwarzer Tenor 2 3-015R
1x Cosmos 1-183H
     
Beschwörungen (10)  
2x Odin 1-123R
2x Dämonid Belias 2-019R
2x Leviathan 1-178R
2x Zyklop 2-107C
2x Fee 1-170C

“I was surprised that the Knight deck was so well established”

Vinh Tran, Winner des München Regionals

“To the surprise of everyone, a unique and never seen deck has managed to get into the tops. The Tricolor Knight deck was something extraordinary but it seemed to work.” 

J. Bialik – Meta Reporter München


Die Gedanken dahinter

Das Ritterdeck sieht bunter aus, als es tatsächlich ist - Ich möchte euch die Gedanken hinter den einzelnen Karten nahebringen und erklären, wodurch es so gut abgeschnitten hat.

Zahlen und Fakten: 

Wie man an den Diagrammen deutlich erkennen kann, ist zum einen die elementare Gewichtung recht ausgeglichen, zum anderen sind Anzahl der Ex Bursts und Sucheffekte erstaunlich hoch.

An diesen beiden Diagrammen seht Ihr Indikatoren für die Stabilität des Decks – nämlich im richtigen Moment Vorteil zu generieren, beispielsweise passiv durch einen Ex Burst oder aktiv, indem man eine Karte sucht, die man gerade benötigt.

 

Vergleicht man die Anzahl der Ex Bursts und Sucheffekte mit denen anderer Decks, werdet ihr feststellen, dass ihr im Vergleich zu anderen Decks mehr Karten habt, die Vorteil generieren. Ihr nehmt das Schicksal quasi in eure eigenen Hände – wie echte Ritter.

Hier seht ihr, was das Ritterdeck an Optionen mitbringt, um reagieren zu können. Die Zahlen lassen sich sehen: je 18 Removal und 18 Combat Tricks ermöglichen euch, auf die Bedrohungen eures Gegners angemessen zu reagieren. Davon träumt sogar Blitz.

Die CP-Kosten-Kurve des Ritterdecks sieht auf dem ersten Blick hoch aus, doch verringert Jeder Sucher die Kosten wieder um 2 CP. Damit Schieben sich Steiner und Agrias effektiv in die 3CP Kategorie, womit ein extrem billiges Deck von 34 Karten mit 2-3CP und nur 16 Karten mit Kosten von 4+ CP entsteht.


Deck Techs

Die eine oder Andere Wahl mag euch sicher verwundert haben: „Warum spielt er Lulu?“, „Wieso hat er 5 verschiedene Beschwörungen?“, „Der spielt den 7-er Odin aber nicht den 4-er, ist er verrückt?“,  „Fusoya macht überhaupt keinen Sinn! Weiser ist viel besser“, …

 

Ich Kann die Kritik nachvollziehen, aber der 3. Platz eines Regionals erspielt sich nicht mit Glück allein, also will ich meine Entscheidungen verraten:

1. Odin – Starker Removal: Ja, manche sind hier sicher verwundert, aber ich erkläre gerne, warum ich mich für 7-er Odin entschieden habe.

 

Ex Burst > Kein Ex Burst / Allround-Removal gegen alles / Kosten-unterschied irrelevant

 

In diesem Deck suche ich mir extrem viele Karten und spiele viele Ex Bursts, die ich jederzeit benutzen kann. Ich ertrinke oftmals regelrecht an Handkarten. 

 

Ein teurer Odin kann besonders in diesem Deck ohne weiteres bezahlt werden, ohne dabei groß Ressourcen 

zu verlieren – daher lohnt sich Odin dreifach.

2. Fusoya statt Weiser – das war im Grunde ein Ausnutzen von vorhandener Utility. Ich kann nicht nur ggf. 10.000 Schaden mit Fusoya und Lulu schießen, sondern erhalte einen Stürmer wieder auf die Hand zurück. Natürlich ist der Weise mit dem recyceln eines Charakters besser, vermisst habe ich den Weisen in München jedoch nicht.

 

3. Lulu – Removal UND Cleaner:  Kommen wir nun zu einer meiner vermutlich am kritischsten betrachteten Karte – warum Lulu?

 

Viele meiner Stürmer haben Erstschlag oder können dies recht einfach erhalten. Ramza, Agrias, Lightning und durch Belias. Wenn nun ein bisschen Schaden noch durch Lulu hinzu kommt, sind stärkere Stürmer leicht und billig entsorgt. 

 

Zudem spiele ich viele Auto-Abilities, die mit dem Betreten des Feldes ihren Effekt verbraucht haben. Danach sind sie quasi tot auf dem Feld. Will ich sie erneut benutzen, muss ich zunächst die vorige Version vom Feld entsorgen – Lulu hilft dabei sehr.

 

„Was ist mit Minwu?“ – Ehrlich gesagt hat mich Minwu nicht wirklich gestört, ich konnte ja mit Zyklop das Problem umgehen oder Lulus Special benutzen, um die meisten Stürmer zu entsorgen oder einfach kleinere Stürmer zerstören. Im Zweifelsfall ist ihr Effekt ein nettes Extra aber bei weitem keine Win-Kondition. Sie macht einige Match-Ups aber deutlich leichter. Eine weitaus bessere Antikarte ist Jihl Nabaat (Opus 2), die mit Ihrem Effekt sämtliche Schadenseffekte durch Backups wie „Lulu“, „Fusoya“ und „Schwarzer Tenor 2“ aushebelt. Dies schränkt mich weitaus mehr ein, als ein Minwu, den ich umspielen kann.


How-to-play?

Wie spielt man mit dem Ritterdeck eigentlich? Lasst es mich anhand einzelner Abschnitte des Spiels erklären, um euch einen guten Überblick zu liefern.

Spielbeginn:

 

Wer fängt an? 

Bei diesem Deck ist es leicht, sich mit den Suchern schnell Ressourcen zu beschaffen. Zudem Kosten viele eurer Karten 3 oder 5 CP. Um das zu kompensieren, ist die Extrakarte sinnvoll. Selbst wenn euer Gegner schon im ersten Zug angreift – ihr spielt nicht umsonst 22 Ex Bursts.

 

Mulligan – Sofern ihr weder Ovelia, Cosmos noch Herzog Goltanna auf der Hand habt, nehmt ruhig den Mulligan an. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr eine dieser 3 Karten mit euer nächsten Hand zieht und damit bereit für einen guten Start seid.

 

Eröffnung – Spielt in den ersten 2 Zügen einen eurer 2CP Unterstützer oder Goltanna aus, um für all die ungeraden Kosten bereits eine Ersparnis zu erwirken.

In der nächsten Runde sollte dann bereits einer eurer Sucher, wie Steiner oder Agrias gespielt werden, um Druck aufzubauen und Ressourcen zu generieren.

Mid Game:

 

Während der Hauptphase des Spiels solltet ihr auf dem Feld 3 Unterstützer, zumindest jedoch Lulu und Ovelia etabliert haben, zusammen mit 1-2 Stürmern auf dem Feld und 1-2 Beschwörungen auf der Hand. Damit seid ihr für das meiste, was euer Gegner euch entgegenbringt auch bereits gut gewappnet. 

 

Wie zuvor schon erwähnt ist Erstschlag ein starker Combat Trick, der leicht zu pushen ist. Eine Lulu macht somit aus einer Agrias eine potentielle 12.000 Punkte starke Stürmerin mit Erstschlag, die somit die meisten gegnerischen Stürmer entsorgen kann. 

 

Das Deck ist sowohl pro- als auch reaktiv, verwendet die Sucher daher, um auf das Deck eures Gegners angemessen reagieren zu können.

Late Game:

 

Sofern euer Gegner es bis in diese Phase geschafft hat, da ihr immer wieder Removals und starke Stürmer gesucht und ihm entgegen geworfen habt, gilt es nun, das Spiel für euch zu entscheiden.

 

Sowohl euer Gegner als auch ihr habt die meisten eurer Removals verbraucht. Das ist nicht schlimm, denn ihr habt vermutlich weiterhin noch Material, um es eurem Gegner schwer zu machen Dank Lulu und eurer Ritter. 

 

Setzt in dieser Phase vor allem auf die größeren Brocken wie Garland, Lightning und Ramza, da euer Gegner nun Probleme haben dürfte, diese zu beseitigen. 

 

Habt ihr alle Ratschläge befolgt, solltet ihr gute Chancen haben, das Match für euch zu entscheiden.


Match-Up‘s

 

Abschließend stellt sich die Frage, wie sich das Ritterdeck im aktuellen Meta bewährt, was seine Stärken als auch seine Schwächen sind. 

 

Da dies ein recht neues Deck ist und ich zu diesem Zeitpunkt bisher der einzige erfolgreiche Ritterspieler bin, kann ich euch lediglich sagen, was mir aufgefallen ist:

  • Defensive Decks wie Wind/Wasser können mit dem aggressiven Potential des Decks kaum mithalten. Es besteht zwar durch all die Sucher ein Risiko, gegen Mill Deckout zu gehen, doch können besonders Ritter ein aggressives Spiel an den Tag legen, sodass ein defensives Deck wie das Wind/Wasser einfach überrannt wird.
  • Mono Blitz? Das Match-Up ist recht ausgeglichen doch auch hier sind die Ritter aggressiv dabei, durch Ressourcenmanagement das Blitzdeck auszukontern.
  • Eisvarianten die Jihl Nabaat (Opus 2) einbauen, bereiten dem Deck Probleme, da es sich nicht voll entfalten kann. Besonders die vielen 5CP Stürmer leiden unter Vayne und Freeze-Effekten. Fee und Lightning helfen natürlich, jedoch ist das Match-Up insgesamt unvorteilhaft, ihr könnt dies mit gutem Deckbau kompensieren.
  • Golbez ist wie das Ritterdeck ein Roguedeck, dass mit einem unkonventionellen Konzept arbeitet – beide schenken sich nichts und so hatte ich in der Vorrunde gegen einen der Golbezspieler das nachsehen, konnte mich jedoch im Finale um den 3. Platz 2:0 gegen eben dieses Golbezdeck durchsetzen.
  • Feuer / Erde: Beide Elemente haben meiner Erfahrung nach dem Ritter-Deck nicht viel entgegen zu setzen, die Ritter oftmals zu hohe Stärke hatten und sich so durchsetzen konnten. Erde hat mit Golem und Titan Battle Tricks verwendet,  die auch hier wieder gegen Lulu und Erstschlag das nachsehen hatten.

 

Ausblick

Wie wird sich das Ritterdeck mit Opus 3 verändern? Hierzu möchte ich euch ein paar Anregungen geben.

Wie man bei Ramza schnell erkennt, ist er ein Ritter, der von den Effekten des Ritterdecks profitiert. 

 

Weiterhin verleiht er einen FFT-Stürmer Hast, Erstschlag und 1000 Stärke. Man kann quasi behaupten, er hat einen eingebauten Belias-Effekt. Durch die vielen kleinen Schadenseffekte wie Vivi und Lulu profitiert das Deck besonders von Erstschlag. Ramza ist eine gute Wahl für Ritterdecks.

Delita ist im Vergleich zu Ramza eher eine Dampfwalze, die sich unaufhaltsam einen Weg bahnt, vergleichbar mit 5CP Kuja. Was auch immer der Gegner auf Delita spielt, er hat dadurch automatisch einen Nachteil. Eine Gute Mid-to-Late-Game Karte, die Garland gut ersetzt, wenn man von Feuer auf Erde als dritte Farbe wechseln möchte.

Brandelis ist wie Steiner ein Stürmer mit 6000 Stärke, 5 CP und einem Ex Burst und sucht euch einen seiner zwei Unterstützer, die ihn zusätzlich buffen.

 

Garland ist ein Ritter, der in deinem Zug 2000 weniger Schaden erhält.

Sein Special besagt, dass du für XCP + Dull einem Stürmer 6000 Schaden + 1000 * XCP zufügst – also für 2CP und Garland 8000 Schaden. Garland ist ein flexibler WoL für Ritter, ziemlich gut.


Damit ist festzuhalten, dass das Ritterdeck im aktuellen Opus-2-Meta eine gute Figur macht – mit den Opus 3 Spoilern von Ramza und Delita, Rydia als auch Brandelis erhält das Ritterdeck zusätzlichen Support. Langweilig wird’s in nächster Zeit um die Ritter jedenfalls nicht.  

 

Ich hoffe, euch hat dieser kleine Artikel gefallen und sehe vielleicht in der Zukunft das eine oder andere Ritterdeck in den Tops.

~Cifer~ 

Kartenbilder stammen von www.fftcgmognet.com