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Turnierbericht über die EM 2018 von Christopher Jung (Ah Ha Ha Ha Ha!!!)

Vor der Europameisterschaft

Europameisterschaft 2018 – was würde mich dort erwarten?! Eine Reihe von geübten Spielern, so viel war klar. Natürlich galt es im Zuge dessen zu überlegen, welche Metadecks gerade zu schlagen sind – MonoEis war offensichtlich, doch auch Formate wie MonoWasser Fusoya waren seit Neuestem zu erwarten. Jedenfalls wollte ich gut vorbereitet sein für das Event und das habe ich einigen zu verdanken. 

Meine Haupttrainingspartner, die hier unbedingt Erwähnung finden müssen, sind zunächst meine beiden Teammitglieder Maik Bünz (Kiel) und Sebastian Müller (Hamburg). Beide haben sich auch für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, die leider weniger erfolgreich für die beiden lief. Dafür haben sie mich umso mehr für die Europameisterschaft unterstützt! Maik Bünz, als großer Fan von Jamie Faulkner, hat mich vor allem auf Matchups gegen Wasser/Wind Fusoya und auch MonoWasser vorbereitet. Daneben auch bunte Decks, so wie klassische Formate, wie MonoBlitz. Sebastian Müller, als großer Fan von Joshua Freeman-Birch, habe ich vor allem die gute Vorbereitung gegen Wind/Erde zu verdanken, was mir später noch einen Sieg bescheren sollte...!!

Als weiteren Trainingspartner und vor allem auch Teilnehmer der Europameisterschaft, komme ich nun zu Viet Duc Pham (München), der seit unserer Begegnung auf der Deutschen Meisterschaft ein guter Freund geworden ist. Wir beide waren lange am überlegen welches 2. Deck wir für die Europameisterschaft wählen. Während er schon auf der Deutschen Meisterschaft MonoEis gespielt hat, so habe ich noch immer mein Vertrauen in die Exegeten (Blitz/Erde) gesetzt. Duc verdanke ich unzählige Trainingsspiele, insbesondere gegen MonoEis und MonoWasser Fusoya, Beratung, Metacall und schließlich auch die Findung meines 2. Decks: MonoWasser Fusoya.

 

Auf die Spielerfahrungen mit den Dreien konnte ich fast jedes Spiel auf den Euros zurückgreifen, weswegen diese Erwähnung hier das Mindeste ist – Danke Jungs!!!

Freitag 19.10.2018 – Anreise

Zunächst ein großes Dankeschön an Tim Schilder und Michelle Böhm, die uns – Sascha Korbel (Berlin), Markus Christ (NRW) und Christian Schwebke (NRW) und mir (Kiel) – ihre Wohnung in London zur Verfügung gestellt haben, für das Event. Ein wenig nervös, was mich in London erwarten würde, stieg ich in den Flieger. Die Ankunft auf dem Flughafen Heathrow in London verlief soweit reibungslos... Das Treffen mit Duc... Naja... Sprechen wir nicht darüber – Sorry Duc, ich werde mich bessern, was meine Fertigkeiten bezüglich Technik, Datenroaming und nicht vor Schreck den Flugmodus anzuschalten angeht xD

Ich wartete noch einige Zeit am Flughafen auf Christian und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zu der Unterkunft. Christian und ich waren natürlich top vorbereitet, wussten genau bescheid, wie das mit der U-Bahn funktioniert und London haben wir total gemeistert: „War viel zu einfach – nächstes mal Tokio!“...ich lass das einfach mal so stehen xD (noch mal sorry, Duc! ^^)

In der Unterkunft angekommen nach einer laaaangen U-Bahn-Fahrt, waren wir vollzählig versammelt und sind erst einmal los und haben uns mit Essen eingedeckt usw. - den Rest des Abends haben wir gedraftet und wir sind dann aber auch rechtzeitig vor 24Uhr zu Bett. Insgesamt sind wir alle absolut hervorragend angekommen.

Samstag 20.10.2018 – Euros Day 1, Vorrunden

Nun ging es endlich los! Bei unserer Registrierung haben wir direkt die neuen Starterdecks erhalten, die ich persönlich wirklich für sehr gelungen halte. Es wurden 6 Matches gespielt, mit einem 5:1 war man sicher weiter; mit 4:2, sind etwa die Hälfte weiter – das war also der Mindestanspruch. Timelimit lag bei, ich glaube, 80 Minuten. Das kann manchmal knapp werden, aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass selbst bei längeren Matches die Spielgeschwindigkeit bei allen so hoch war, dass man ohne Probleme fertig wurde. 

Match 1: …?!

Die Pairings der ersten Runde wurden ausgehängt und... … Ich war nicht drauf! Panisch eilte ich zu Tim, der mir mitteilte: „Du hast das BYE – Lucky You!“ Mein erstes Match hab ich also instant gewonnen und zwar mit dem höchst möglichen Tiebreak – das war ja schon einmal praktisch.^^ Doch das alleine würde natürlich bei weitem nicht reichen.

Match 2: ??? (Italien) – MonoWasser & ErdeWind

Endlich ging es auch für mich los. Der Name meines Gegners ist mir leider entfallen, aber ich meine zu erinnern, dass er der Italienische Meister 2017 war. Ich habe mich entschieden zuerst mit MonoWasser Fusoya zu spielen. Würfeln gewonnen – ich fing an. Yuna und Fusoya waren nach dem Mulligan auf der Hand. Ich hab mit Yuna eröffnet und hab abgegeben und war gespannt, gegen was ich spiele... MirrorMatch!!! Ok für mich, ich habe bereits mein Fusoya und er hat keinen Backupremoval. Der Anfang wurde schnell unruhig, da er mit Leila/Viking früh Druck ausüben wollte in seinem 2. Zug (2 Backups im 1. Zug). Ich spielte natürlich vorher Fusoya und noch Baderon, um schnell an den Wakka zu kommen. Leila Viking wurde direkt gekontert mit Sterblicher Beschwörer, Fusoya auf Leila, Chuchu EX-Burst auf Viking – dadurch hatte ich einen Stürmer und immer noch die gleiche Handkartenanzahl, wie zu Beginn meines Zuges, um mir alle Optionen offen zu halten. Er schien etwas verwundert wegen diesem aggressiven Konter, schließlich sind Leila/Viking nicht gerade die größte Bedrohung, dass man direkt Fusoya darauf nutzen müsste. Schnell merkte er aber, dass ich gnadenlos alles, was er aufs Feld gelegt hat, mit Fusoya erschossen habe, damit ich sein Board klein halte, was mir auch relativ schnell den Sieg gebracht hat. Ich ging zwar auf 5 Schaden, aber er hat nur 1 davon selbst verursacht.

 

Exegeten als mein 2. Deck gegen ErdeWind – das hab ich schon 1000 Mal gegen Sebastian Müller erprobt. Er hat zwar mit Hecatoncheir meine Alisaie erschießen können, was ihm aber seinen Turn geklaut hat, um meine bereits ausgespielten Exegeten daran zu hindern, ihm sein restliches Feld zu vernichten. Der Hecatoncheir-Play war an dieser Stelle nicht zielführend und er hat eine üble Exegeten-Klatsche kassiert. Mein erstes gespieltes Match also mit 2:0 – so kann es weiter gehen!

Match 3: Jose Matias Escriban Fernandez (Spanien) – FeuerErde & MonoWasser Fusoya

Dieser kleine, aufgedrehte Spanier – sehr sympathisch, so viel vorweg! Er hat den Würfelwurf gewonnen und eröffnete mit einem Feuer und Erde Backup. Das ist tatsächlich ein Format gegen das ich nicht geprobt habe, doch Maik Bünz hat mir mehrfach verschiedene, unerwartete Decks entgegen geschmissen, weswegen ich auch hier einige gute Ansätze finden konnte – Danke an dieser Stelle an Maik! Wieder habe ich mit MonoWasser Fusoya begonnen und relativ früh meinen Fusoya gekriegt – Fusoya ist meiner Meinung nach so essenziell, dass ich auch ein Mulligan für Fusoya gemacht habe und sowohl Mogrymillian, als auch Baderon spiele. Da es der einzige echte Konter gegen MonoEis ist, war es mir wichtig mein Deck konstant zu bauen, um Fusoya spätestens in Turn 2 zu haben. Relativ früh stellte ich fest, dass er die FF7 Synergien spielte – vorsätzlich Tifa und Vincent. Nachdem ich mit Fusoya drohte alles zu vernichten spielte er Delita L, was ein guter Konter gegen Fusoya war. Meine Famfrits haben sich leider nicht blicken lassen, weswegen ich Delita zunächst unberührt gelassen habe. Teamangriffe oder ein 9k Ritter haben geholfen etwas Druck aufzubauen, während ich alles, was sich neben Delita befand, erschossen habe per Fusoya. Ein übler aber gelungener Konter war sein Cecil L, der zunächst meine Lenna auswählte, dann chain S-Ability auf meine Wolke, resolve und Tod, dann erhielt er als 5. Schadenspunkt Titan EX-Burst und tötet mein Ritter und dann natürlich resolve Cecils EnterAbility und Lenna stirbt... WOW!!! Ich war dran, konnte Cagnazzo spielen: -3k, Wolke hinterher und töte den Cecil, dann Fusoya auf Delita und Opfer Fusoya, da ich damit auch schon auf 4 Schaden gegangen bin und die Wolke nun wichtiger auf dem Board ist. Doch gegen meine 2 übrigen Stürmer aus dem letzten Turn hatte er ohnehin keine Antwort mehr und ich machte die letzten 2 Schadenspunkte.

 

Zweites Spiel mit meinen Exegeten gegen MonoWasser Fusoya. Auch das hatte ich mehrfach erprobt. Die Strategie war, auf den Moment zu warten, wo er Fusoya benutzt, um einen Stürmer zu vernichten und seinen ersten Angriff startet. Dann hat man die Gelegenheit einen schnellen Konter mit Papalymo, Yda und Y´shtola durchzuführen – Alisaie und 2 weitere Exegeten Backups sind dafür ebenfalls notwendig. So kriege ich sein Board wieder unter Kontrolle und er geht auf 4 Schadenspunkte, sodass Fusoya gefährlich für ihn wird. Ganz so traumhaft funktionierte es zwar nicht aber Illua war vorerst eine hervorragende Alternative für Y´shtola. Er erschoss mein Papalymo und riskierte den 5. Schadenspunkt und machte Yda zu einem 8k Stürmer. Es war dennoch nur eine Frage der Zeit. Er verschenkte später jegliche Chance durch ein Missplay gegen Dadaluma, der seinen Sterblichen Beschwörer vernichtet hat vor dem resolve von Wolke und Wolkes Effekt nun zu klein war. Andernfalls hätte er im nächsten Zug von mir eine Shantotto abgekriegt mir Papalymo Yda hinterher, um ihn ohne sich wehren zu können zu finishen. Wieder 2:0 für mich.

Match 4: Joshua Freeman-Birch (England) – ErdeWind & WasserEis

Dieses Match hatte es echt in sich – war auch nicht anders zu erwarten. Das erste Spiel hat unglaublich lange gedauert – Mein MonoWasser Fusoya gegen sein ErdeWind. Joshua spielte wahnsinnig schnell, aber sicher. Sein Deck war gespickt mit Phönixen into Urianger, Cid Raines und ähnliches und gelegentlich Millaktionen durch Rikku...DANKE DANKE DANKE SEBASTIAN MÜLLER!!!!! Genau das Deck haben wir erprobt und ich habe damals nicht gut dagegen abgeschnitten ^^. Das Problem war tatsächlich nicht, dominant aus dem Match hervorzugehen, sondern sich vor dem Deckout zu bewahren. Und in diesem Spiel konnte ich unter Beweis stellen, ob sich das Training auszahlt oder nicht. Das Spiel verlief eigentlich wie üblich. Eine längere Aufbauphase von beiden bis beide ihre 4, 5 Backups und wichtigen Kombos vorbereitet haben. Dann kam irgendwann eine Leila/Viking Kombo, als Reaktion Dadaluma. Ein Famfrit darauf, Pingdamage durch Semih auf Leila. Ich machte seine Stürmer kaputt, er machte meine kaputt... Details sind an dieser Stelle gar nicht notwendig – spielt diese beiden Decks gegeneinander und ihr wisst wovon ich spreche; Maik würde so schön sagen: „Turtlerace!“. Das Problem war nach wie vor, dass mir langfristig ein Deckout drohte. Nach ewigem hin und her hatte ich Joshua auf 6 Schaden. Er hatte 5 Backups, darunter Rikku und Semih 1 Kaktor – die zwei anderen Rikkus waren bereits in der Breakzone. Es kam zu einer entscheidenden Stelle im LateGame. Ich hatte noch 2 Chuchu im Deck und 2 Sterbliche Beschwörer auf der Hand. Ich war am Zug und hatte einen 9k Ritter auf dem Feld, 5 Backups, darunter Fusoya und Wakka. Natürlich spielte ich einen davon aus und holte Chuchu on top. Normalerweise hätte ich nun den Zug abgegeben, um mir den 2. Sterblichen Beschwörer aufzusparen. Doch ich wusste, aus den Testspielen mit Sebastian, dass ich wieder an Deckout sterben würde. Auch wenn es zunächst keinen value bringt, den 2. Beschwörer direkt hinterher auszuspielen, war dies der entscheidende Zug, um den letzten Schadenspunkt durchzubringen. Ich weiß die letzten Züge nicht mehr perfekt zu rekonstruieren, aber nachdem ich per Fusoya ChuChu noch einen anderen Stürmer erledigen musste, lief es letztlich darauf hinaus, dass ich zwei Sterbliche Beschwörer mit 5k und einen 9k Ritter hatte zum Angreifen. Er hatte einen Dadaluma, Ressourcen für 2x Semih Ping (was ich nicht wusste, aber vermuten musste) und 1x Kaktor. Ich hatte noch eine Wolke auf der Hand, aber nur noch 2 Deckkarten. Das würde auf jeden Fall mein letzter Zug werden. Ein Angriff mit Ritter war zu riskant – er würde blocken, 1x Semih über Dadaluma 4k und Kaktor 1k auf den ersten Beschwörer, und 2. Mal Semih 1k und die 4k durch Dadaluma in der Demageresolution erledigen den 2. Beschwörer. Erstmal also die Wolke ausspielen. Dadurch 4k auf Beschwörer und Kaktor auf diesen hinterher. Dadaluma noch bei 2k und noch 2 Semihs übrig. Ich überlegte... – ein Angriff kam noch immer nicht in Frage: Beschwörer ist zwar stärker, würde aber geblockt werden, 1. Mal Semih über Dadaluma 4k, Block 4k und Semih 2. Mal 1k wären genug gegen den Ritter. Auch wenn der Gedanke zunächst abwägig erscheinen mag, benutzte ich dann Fusoya, womit die Rechnung aufgeht: Fusoya Target Dadaluma, 4k auf Ritter, Semih über Dadaluma 4k auf Ritter, Resolve Fusoya Dadaluma stirbt und nochmal 4k, diesmal auf Beschwörer, 2. Mal Semih auf Ritter womit dieser tot ist. Sterblicher Beschwörer mit 1000 Life übrig drückt den letzten Damage! PUH!!! GESCHAFFT!!!! Es war dieser 2. no value Sterbliche Beschwörer, der mir den Sieg eingebracht hat und ich habe eindeutig aus den Spielen mit Sebastian lernen können – ein unglaublich knappes Spiel.

 

Das zweite Spiel war weniger schwer. Nachdem er seine Eröffnung spielte und ich gesehen habe, dass es sich um WasserEis handelt, wusste ich genau was zu tun ist – mit Exegeten hatte ich eindeutig das bessere Matchup. Alphinaud sorgte dafür, dass Wikinger und Thaumaturg nicht lange auf dem Feld blieben und Yda und Y´shtola erledigten den Rest. In der Erwartung, dass irgendwann der Nidhogg-Flicker Play kommen würde, habe ich Minfilia durchgängig offen gelassen. Ich habe Joshua irgendwann gezwungen diesen Play ohne value zu spielen und mit Minfilia auf Schamane into Rinoa, Flicker Nidhogg zu reagieren und diesen vorher zu brechen. Das Spiel war für ihn gelaufen und ich konnte wieder ein erfolgreiches 2:0 verbuchen. Das war mit Abstand das aufregendste Match für mich am 1. Tag! Mit meinem derzeitigem Standing von 4:0 und besten Tiebreak, war ich schon save qualifiziert für die Top 16, aber das BYE für Day 2 stand auch noch auf dem Spiel.

Match 5: Alex Hancox (England) – ErdeWind & MonoWasser Fusoya

Es kann ja nicht immer alles glatt laufen... Ich habe selten so übel gezogen, wie in diesem Match. Nicht dass das schon unangenehm genug wäre, war mein Gegner auch noch Alex Hancox. Bei den Pairings freute ich mich sehr auf das Spiel – gegen jemanden wie Alex zu spielen ist die Reise bereits wert. Ich ziehe... Mulligan...Yuna und Wakka... Das ist nicht übel, aber 3 Summons... Als ich dran war, zieh ich noch eine Summon und Steiner... Wow...Leider wurde das nicht besser mit der Zeit. Die ganzen Möglichkeiten auf EX-Burst waren schon zur Hälfte raus; ich ziehe noch n Steiner und Wolke nach... Kein Fusoya das ganze Spiel... Furchtbar. Irgendwann wurde mir noch der Wakka erschossen und in meinem Turn hab ich vergessen, dass der Ritter kein 7k, sondern nur noch 6k Stürmer ist und greife an gegen seinen Zidane L. Er blockt... Ups... Nicht dass das irgendetwas an meiner Situation geändert hätte, aber damit war das Spiel völlig gelaufen.

 

Das zweite Spiel lief ähnlich ab: nach dem Mulligan Alphinaud und Krile. „Cool“ denk ich mir. Ansonsten kamen aber keine Backups. Keine Alisaie, keine Shantotto, keine Minfilia... Oder erst kurz vor meinem Tod... 

Über dieses Match ärgere ich mich am allermeisten in diesem Event. Ich hätte gerne die Gelegenheit genutzt ein vernünftiges Spiel gegen Alex zu führen. Mit solch unangenehmen Draws war jedoch nichts anzufangen. So blieb ich ihm wahrscheinlich nicht sehr herausragend in Erinnerung... Schade...

Match 6: Evan Tanguy (Frankreich) – ErdeWind & MonoBlitz

Das erste Spiel konnte Evan mich mit seinem ErdeWind Deck gut kontern, indem er seinen Hecatoncheir im richtigen Moment spielte und auf meinen Fusoya richtete. Er wartete die Situation ab und spielte ersteinmal einen Dadaluma und Y´shtola, die sicher vor Fusoya waren. Als er nach meinem Einsatz von Koyo-Koyo sah, dass ich einen Fusoya abwerfe, spielte er seinen Hecatoncheir. Leider ist der dritte Fusoya im Deck verschwunden und er hatte ein hervorragenden Aufbau, um nun per Dadaluma mein Feld klein zu halten. Die Famfrits ließen sich leider auch nicht blicken. Anders als in Match 2, hat Evan die Situation gut analysiert und dadurch Hecatoncheir sehr viel effizienter genutzt.

 

Das zweite Spiel gegen MonoBlitz war für mich ein klarer Vorteil. Die Exegeten haben durch Hast einen enormen Vorteil gegenüber von Blitz, da sie meist dull sind und Blitz sie nicht mehr zielen kann. Dennoch hat Evan gut Kontra geben können durch eine schnell aufgebaute Backuplinie. Gegen die schnellen Konter der Exegeten war er dennoch unterlegen. Ich lockte ihn mit der Y´shtola (die mit Courage aktiv blieb) bewusst  seine Al-Cid Kombo heraus, um seine Ressourcen zu minimieren. Dann kam natürlich Shantotto. Die 2 Matschpuddinge, die ich inzwischen ausgespielt habe, haben ihn nun enorm ausgebremst. Ich hatte 2 Stück auf dem Feld und er musste oft overpayen oder kam gegen das Spieltempo der Exegeten nicht mehr hinterher. Es war ein recht einseitiges Spiel – ein Danke an Viet Duc Pham, der mir die Matschpuddinge empfohlen hat. Auf diesem Event kamen sie leider nur hier richtig zum Einsatz. Sie sind auch eine gute Antwort gegen Aggrodecks, insbesondere MonoEis, doch gegen MonoEis musste ich auf dem Event (was insgesamt unerwartet wenig gespielt wurde auf der EM) nicht ein einziges Mal spielen. 

 

Das dritte und entscheidende Spiel war dann also noch Mal mit MonoWasser Fusoya gegen MonoBlitz. Nachdem ich einen optimalen Aufbau hatte, war das nun wirklich ein Selbstläufer und Evan konnte sich nicht im entferntesten zur Wehr setzen – ein noch fürchterlicheres Matchup für ihn, als die Exegeten. Nahezu alles, was MonoBlitz spielt, ist selbst mit Lulu für Fusoya in range und eine Al-Cid Kombo gegen Leila Viking fühlt sich auch nicht sonderlich zufriedenstellend an für ihn. Das Spiel war schnell entschieden und ich ging mit einem 2:1 aus dem letzten Match hervor.

Mit 5:1 stand ich am Ende des Tages auf den 3. Platz und war damit bereits, wie Christian so freundlich formulierte „bester Spieler Deutschlands“ auf der Europameisterschaft. Alleine das war schon ein mega Erfolg. Die anderen haben es leider nicht geschafft in die Tops. Ich möchte mich an dieser Stelle jedoch an alle bedanken, die mich unterstützt haben – nicht nur auf dem Event, sondern auch zu Hause per WhatsApp usw.. Gespannt auf den nächsten Tag gingen wir früh zu Bett.

Sonntag 21.10.2018 – Euros Day 2, Finalrunden und Sideevents

Top 15: Tuvshinbat Tsendjav

Leider war mein erstes Match auch mein letztes in dem MainEvent, aber es war aufjedenfall eines der spannendsten überhaupt. Es guckten später alle zu, da das Match am längsten gedauert hat an den TopTischen. Ich muss gestehen, dass ich mich an die ersten beiden Spiele nicht mehr 100% erinnere – bei der ersten Version dieses Berichts ist mir soagr ein logischer Fehler unterlaufen, sodass mein Gegner zweimal das Siegerdeck gespielt hätte, was aber definitiv nicht so war. Entscheidend war vor allem das dritte Entscheidungsspiel, was auch bis zum Schluss verdammt spannend geblieben ist und entsprechend unter Beobachtung von allen stand. Ich versuche nun dennoch so gut es geht und nach bestem Gewissen die ersten beiden Spiele zu schildern.

 

Ich spielte gegen Tuvshinbat Tsendjav, der zuerst sein WasserWind Deck wählte. Er spielt es allerdings OHNE FUSOYA – eindeutige Fehlentscheidung meiner Meinung nach. Er hat zwar trotzdem Valfaris etc. aber anstelle von Fusoya spielt er einen einzelnen Nidhogg. Wieder habe ich das erste Spiel mit MonoWasser F eröffnet. Auch den Würfelwurf habe ich gewonnen. Ein schwerwiegendes Problem waren die drei Schützen in seinem Deck. Schon in dem ersten Zug hatte ein den ersten Schützen gespielt. Ich hatte zwar meinen ersten Fusoya auf der Hand, aber versuchte durch Morgymillian und Baderon schnell den zweiten zu kriegen. Ich spielte dann Fusoya und er nutzte Schütze. Bedauerlicherweise spielte er den nächsten Schützen direkt hinterher. Das war sehr ärgerlich. Ich spielte dann den nächsten Fusoya, um ihn zumindest den Backup erneut zu rauben, da er mehr oder weniger gezwungen war Schütze so schnell es geht wieder zu nutzen. Nachdem er das zweite Mal die Fähigkeit von Schütze nutzte und sich von Fusoya befreite, spielte er den dritten Schützen hinterher...das tat weh! Ich wusste Fusoya ist für mich gelaufen – zog den dritten aber ohnehin nicht rechtzeitig. Daneben übte er Druck aus über seinen Weißmagier, der jederzeit eine Lenna-Kombo oder eine Leila-Viking Kombo hätte verhindern können. Provokativ versuchte ich es erstmal mit einer Leila-Viking Kombo, später mit Lenna-SterblicherBeschwörer – beide Male ließ er dies passieren, da die Spielsituation es hergab das in kauf zu nehmen. Ich muss sagen, dass er das hervorragend eingeschätzt hat, denn so hat er sich später den Effekt aufgehoben bis er sich nach einen effektiven Nidhogg-Play ein Vorteil erspielen konnte und verhinderte im Lategame, dass ich durch Lenna-Ritter wieder board gegenhalten konnte – ich hatte gehofft, dass er den Weißmagier viel früher benutzen würde. 1:0 für Tuvshinbat.

 

Das zweite Spiel war dann Exegeten gegen sein dreifarbiges ErdeWindEis Deck – sehr bunt, aber hat erstaunlich gut funktioniert! Die Aufbauphase lief ruhig ab. Insgesamt habe ich viel von WindErde, wenig von Eis auf seiner Seite gesehen. Das machte das Spiel etwas schwieriger, da die Exegeten durch ihr hohes Konterpotenzial gut gegen Locke, Setzer oder auch Terra vorgehen können. Der Dadaluma hat sehr viel Arbeit gemacht durch gelungene Einsätze von dem 2CP Hecatoncheir. Doch durch einen frühen Schlag auf 4 Schadenspunkte mit drei Exegeten ohne Blockmöglichkeiten, war ich insgesamt deutlich im Vorteil. Der Glasya Labolas kam zwei Male mehr als überraschend, mit dem er sich fast wieder ins Spiel zurück gebracht hat. Im Lategame kam es zu einem Finisher durch einen Ramuh, der Thancred Hast erteilen konnte. Nachdem ich Thancred ausgespielt habe, reagierte er mit Hecatoncheir 3CP auf Alisaie und wollte sich so zumindest einen weiteren Zug verschaffen – durch Ramuh Hast erteilen auf ein Exeget: damit konnte er nun wirklich nicht rechnen. Ausgleich 1:1 … 

 

Das letzte Spiel war also abschließend mit MonoWasser Fusoya gegen sein dreifarbiges Deck und verlief zunächst komplett anders. Diesmal hatte er viel mehr den EisAnteil gespielt – vermutlich spielen müssen und war damit zunächst unterlegen. Ich hatte einen guten Aufbau mit Mogrymillian, Wakka und Fusoya. Fusoya wurde mit dann aber noch rechtzeitig zerlegt und es kam bis ins Lategame kein neuer. Insgesamt hatte ich ein furchtbares Backupproblem, nachdem auch noch der Fusoya fehlte. Ich habe zwar früh Druck ausgeübt und ihn auf 4 Schaden gebracht, doch es dauerte sehr lange bis ich ihn auf 6 Schaden hatte und immernoch nur 3 Backups hatte und noch immer kein Fusoya. Im Lategame konnte er sich nur noch verteidigen. Jeden Zug schaffte er es wieder zu traden. Dadaluma hatte er inzwischen schon 4mal ausgespielt: 2mal regulär, 2mal über Minenarbeiter wiedergeholt und zusätzlich hatte er noch einen Kaktor nachgezogen. Ich drohte wieder Deckout zu gehen und hatte einen 7k Ritter und 5k Beschwörer auf dem Feld. Keinen Stürmer nachgezogen und keine Summons mehr übrig. Ich spielte Fusoya und Mogrymillian ohne Restkarten auf der Hand, um nun einen 9k Ritter zu haben und im nächsten Turn nahezu alles per Fusoya eliminieren zu können. Ich hätte alternativ Merlwyb spielen können, doch hatte ich nur noch 3 Deckkarten und keine Summon mehr übrig (Leviathan wäre perfekt gewesen). Ich habe mit Ritter angegriffen. Er blockt verteilt 4k auf den Beschwörer und 1k per Kaktor. So hat er den Zug überlebt. Er hatte keine Handkarten mehr, nur noch 3 Backups. Eigentlich könnte ihn nichts mehr retten doch dann... ...(seufz)...zog er den 3. Dadaluma aus seinem Deck, spielte diesen natürlich. Ich zog die Lenna nach und n Backup. Es war gelaufen... Ich griff mit Ritter an und er musste mit Dadaluma traden, dann spielte ich Lenna und holte Ritter wieder...aber hatte nur noch 1Deckkarte...

 

Egal was er gezogen hätte, er hätte keine Chance mehr gehabt, doch er konnte nun seinen Zug direkt abgeben und ich verlor wegen Deckout. 

Wie gesagt hatten inzwischen alle das Spiel verfolgt und konnten es nicht fassen. Sehr sehr frustriert saß ich zunächst da. Einer der Briten, Alex Hancox oder Jamie Faulkner, sagte noch hinter meinem Rücken: „Rather having luck, than having skill.“ – das war zwar ein bisschen Anerkennung, konnte die Situation aber auch nicht fröhlicher machen, angesichts dessen, dass die Top 8 alle für die Worlds qualifiziert sind, weil 2 bereits qualifiziert waren.

Sideevent: Breaking the Rules

Durch ein glücklichen Zufall konnte ich noch an dem Sideevent „Breking the Rules“ teilnehmen, da einer der Teilnehmer gedropt ist und ich durfte seine derzeitige Wertung übernehmen (1:1). Ich habe dann alle Spiele gewonnen ^^. Das lenkte zumindest von dem knapp verlorenem Match und WorldsQuali ab. Das Finale spielte ich gegen Robert Philips und Joshua Freeman-Birch – sie haben sich mit Tape zusammen gebunden und Robert durfte nur die rechte, Joschua nur die linke Hand benutzen xD Es war einfach nur lustig. Ich habe gegen die beiden verloren oder genauer gesagt, gegen deren 5 frechen EX-Bursts ^^. Als Preis gabs dann aber noch einen Karfunkel Plush (hervorragendes Present für meine Liebste! ^^) und Sleeves von den Masters 2018, die hier wohl sehr begehrt sind und auch in Japan nur teuer zu erwerben sind. 

Insgesamt war es noch ein super Event, wobei die abschließende Preisvergabe schon etwas wehtat beim zugucken... Besonders nach Denny Lukowskis Kommentar: „Wie ist das eigentlich, wenn man sich überlegt, dass du da hättest stehen können?“... Jiiiaaaaaaa...!!!! Der Mann legt es echt drauf an! XD

 

 

Aber nicht, dass ihr mich falsch versteht: Wir verstehen uns prächtig und hatten bei der Aftershow-Party noch viel Spaß zusammen, mit den anderen Deutschen (Sascha, Christian, Markus, Denny, Duc, Benjamin, Michelle und Tim), mit denen wir mein Opus 6 Display, was ich am Vortag gewonnen hatte, verdraftet haben. Der Zeitpunkt von diesem Spruch war dennoch noch eindeutig zu früh xD Auch hatte ich das Glück ein Interview mit Joe zu führen; die meisten kennen sicherlich seinen YouTube Channel. Kurzum: Es war ein super Event!

Montag 22.10.2018 – Abreise & Review

Ich muss gestehen, dass ich in der Nacht noch so ein wenig von dem Dadaluma-Topdeck geträumt habe ^^. Doch bevor es wieder nach Hause gehen sollte, haben wir noch einen EscapeRoom gebucht mit der ganzen deutschen Truppe: 26 Minuten habend wir gebraucht – der Rekord lag bei 25 Minuten von professionellen EscapeRoom-Testspielern (was es alles so gibt xD ). Nachdem wir alle gemeinsam noch etwas essen gegangen sind, ging es nun schließlich wieder zum Flughafen und dieses wirklich großartige Wochenende nahm ein Ende. 

 

Ich möchte mich nochmal an alle Bedanken, die das Event zu dem gemacht haben was es war – das ganze Team auf dem Event war super, so viele neue wirklich coole Leute kennenzulernen (inklusive ein paar Unterschriften von Kageyama auf meine Exegeten) und mit der Truppe unterwegs zu sein... es war ein unbeschreibliches Event! Ich möchte mich erneut an alle bedanken, die mich unterstützt haben auf jegliche Art und Weise, meinen Trainingspartnern, meinen Wohngenossen und auch herzlichen Dank nochmal an Michelle und Tim, die auch während des Events immer für einen da waren und mit denen wir noch einige sehr lustige Stunden verbracht haben nach dem Event. Abschließend natürlich auch vielen Dank an FFTCG.org, die wie ich finde, mehr als hervorragende Arbeit leisten und durch die Zusammentragung von Informationen, Berichten, Guides, Spoiler oder auch lustigen Gewinnspielen, dafür sorgen, die Community am Leben zu halten!

 

Viele liebe Grüße und im Namen meines Teams „True North GARDEN“ mit nordischen „Ah Ha Ha Ha Ha!!!“

Euer Christopher Jung 

Autor: Cristopher Jung